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Familie von Prince klagt gegen Spital und Apotheken-Kette

Nach der Entscheidung der US-Justiz, im Fall des Todes von Prince keine Anklage zu erheben, zieht die Familie der Pop-Legende vor Gericht. Sie kritisiert ein Spital und eine Apothekenkette.

25.04.2018 / 13:40 / von: meg/sda
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Prince bei einem Auftritt im Jahr 2008 am Coachella (Bild: wikipedia.org/penner unter Creative Commons)

Prince bei einem Auftritt im Jahr 2008 am Coachella (Bild: wikipedia.org/penner unter Creative Commons)

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Die Angehörigen wollen das Spital zur Rechenschaft ziehen, in dem der Musiker wenige Tage vor seinem Tod als Notfall wegen einer Medikamenten-Überdosis behandelt wurde, wie die Anwälte am Dienstag erklärten. Ausserdem richtet sich die Klage gegen die Apothekenkette Walgreens.

Das Trinity Medical Center im Bundesstaat Illinois hätte aus Sicht der Familie die Medikamentierung Princes überprüfen müssen. Laut Staatsanwaltschaft verabreichten die Ärzte dem Sänger das Opioid-Gegenmittel Narcan, ohne sich ein Bild von seinen sonstigen Medikamenten zu verschaffen.

Prince hatte in seinem Anwesen Paisley Park nach Erkenntnissen der Ermittler grössere Mengen starker verschreibungspflichtiger Schmerzmittel gelagert. Als Ursache für

seinen Tod mit 57 Jahren am 21. April 2016

war eine versehentliche Überdosis des stark wirksamen Schmerzmittels Fentanyl festgestellt worden.

Es befand sich in einer falsch etikettierten Medikamentenbox, die den Namen eines schwächeren Medikaments trug. Die Etiketten stammten zum Teil von frei verkäuflichen, schwächeren Präparaten.

In den Behältern fanden sich dann aber starke rezeptpflichtige Pillen. Die Ermittler vermuten, dass es Prince nicht bewusst war, dass er Fentanyl zu sich nahm.

Die Klage der Familie, die bereits am Freitag eingereicht wurde, zielt zudem auf die Kette Walgreens. Dieser wird vorgeworfen, Medikamente zu leichtfertig auszugeben. «Was Prince widerfahren ist, passiert Familien in ganz Amerika», erklärten die Anwälte George Loucas und John Goetz.

Princes Familie wolle mit der Klage dazu beitragen, dass die «Epidemie» des Medikamenten-Missbrauchs stärker ins öffentliche Bewusstsein gelange. Weder Walgreens noch das Spital wollten eine Stellungnahme in der Sache abgeben.

Die Opioid-Krise breitet sich in sämtlichen Regionen der Vereinigten Staaten aus. Anfang März schlug die US-Gesundheitsbehörde CDC Alarm. Die Zahl der Klinikeinlieferungen wegen einer Überdosis sei zwischen 2016 und 2017 um 30 Prozent in die Höhe geschnellt.

Insgesamt starben 2016 in den USA mehr als 63'000 Menschen an einer Überdosis, ein Anstieg um 21,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine Mehrheit starb an den sogenannten Opioiden. Viele der Abhängigen wurden süchtig, nachdem ihnen zunächst starke Schmerzmittel verschrieben wurden.

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