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Ostschweizer Skigebiete starten früh in die Saison

Wer auf die Pisten will, kann sich freuen. Dank dem Wintereinbruch und neuen Schneekanonen eröffnen die meisten Skigebiete der Ostschweiz bereits am kommenden Wochenende. Der frühe Saisonstart und tiefere Eurokurs weckt bei den darbenden Skigebieten Hoffnungen.

16.11.2017 / 16:29 / von: rwa/sda
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Bild: webcam / pizol.com

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Die Pizolbahnen starten drei Wochen früher als geplant und eröffnen am kommenden Samstag den - vorerst eingeschränkten - Winterbetrieb. Möglich machen dies Frau Holle und eine neue Beschneiungsanlage. «Ohne die neue Anlage, mit der wir mehr als einen Kilometer zusätzlich beschneien können, wäre ein so früher Saisonstart nicht möglich», sagte Klaus Nussbaumer, Geschäftsführer der Pizolbahnen, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Obwohl die Bahnen und Lifte unter der Woche noch zu sind, hofft Nussbaumer auf eine gute Wintersaison. «Dass sich der Euro erholt hat, haben wir bereits im Herbst gespürt. Ausserdem haben viele Skigebiete im benachbarten Vorarlberg die Preise erhöht, was die Preisdifferenz kleiner macht.»

Zudem bieten die Pizolbahnen seit Mitte der letzten Wintersaison wetterabhängige Ticketpreise. Das wissenschaftlich begleitete Projekt werde bis Ende dieser Saison weitergeführt. Die ersten Auswertungen lassen die Pizolbahnen hoffen: «Wir haben über 1000 wetterabhängige Tageskarten verkauft und 30 Prozent neue Gäste angezogen», sagte Nussbaumer. Wie viele kleinere Skigebiete kämpfen die Pizolbahnen ums Überleben. Der Cashflow reiche für den Betrieb, nicht aber für zukünftige Investitionen, sagte Nussbaumer.

Finanzielle Probleme gebe es bei den Bergbahnen Flumserberg nicht, sagte Katja Rupf, Leiterin Marketing der Bergbahnen Flumserberg. Auch Einbussen wegen des hohen Frankenkurses spürte das Unternehmen kaum: «Wir haben dank unserer zentralen Lage vor allem Tagesgäste aus der Agglomeration Zürich», sagte Rupf.

Auch in den Flumserbergen können die Wintersportler bereits ab dem kommenden Wochenende über die Pisten flitzen. Acht von 17 Anlagen und rund 20 Kilometer Piste werden in Betrieb sein. Dass bereits so viele Anlagen geöffnet werden könnten, sei aussergewöhnlich, sagte Rupf. Allerdings seien die Bergbahnen Flumserberg bei der Saisoneröffnung flexibel. So habe man letztes Jahr bereits am 12. November loslegen können und der Skibetrieb habe trotz der anschliessenden Föhnphase aufrechterhalten werden können.

Die Toggenburger Bergbahnen eröffnen die Skisaison ebenfalls frühzeitig, wie sie am Donnerstag auf ihrer Website ankündigten. Skifahren ist allerdings lediglich am kommenden Samstag und nur beim Skilift am Chäserrugg möglich. Wegen schlechter Wetteraussichten bleibe die Anlage am Sonntag zu, sagte eine Mitarbeiterin der Toggenburger Bergbahnen auf Anfrage. Den regulären Wochenend-Betrieb wollen die Toggenburger Bergbahnen Ende November starten. Ab 23. Dezember ist der tägliche Betrieb geplant.

Noch geschlossen bleiben die Pisten bei den Bergbahnen Wildhaus. Trotzdem blickt Jürg Schustereit, Marketingleiter der Bergbahnen Wildhaus, optimistisch auf die kommende Saison. «Der frühe Schnee macht Lust auf Wintersport, der Verkauf von Saisonkarten läuft zur Zeit sehr gut.» Trotzdem müsse man realistisch bleiben. Der Saisonverlauf sei erfahrungsgemäss abhängig von der Schneelage und vom Wetter an den Wochenenden und während den Ferienzeiten, sagte Schustereit.

Die Bergbahnen Wildhaus und die benachbarten Toggenburg Bergbahnen in Unterwasser liegen seit Jahren miteinander im Streit. Es geht dabei um die Verteilung der Skibillett-Einnahmen. Im vergangenen Juni kam es zum Eklat, als die Toggenburg Bergbahnen einen Kauf von Aktien der Bergbahnen Wildhaus anboten, was die Bergbahnen Wildhaus als feindliches Übernahmeangebot taxieren.

Dass der Streit grossen Einfluss auf die Gästezahlen hat, glaubt Schustereit nicht. Für diese und nächste Wintersaison ist der gemeinsame Skipass gesichert. Die Gäste schauten auf ein gutes Angebot, wer die Anlagen betreibe, sei ihnen egal. Um längerfristig als Wintersportregion zu überleben, wäre eine Fusion der beiden Bergbahnen vernünftig, glaubt Schustereit. Diese müsse aber fair verlaufen, sagte der Vertreter der Bergbahnen Wildhaus.

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