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Thurgau etabliert Früherkennungsprogramm für Brustkrebs

Seit acht Jahren trägt ein Früherkennungsprogramm für Brustkrebs aus dem Kanton Thurgau dazu bei, schnellstmöglich mit der Behandlung der Krankheit anfangen zu können. Nun ziehen Fachexperten eine positive Bilanz.

19.06.2018 / 11:51 / von: vsu
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Eine Frau lässt eine Mammografie erstellen, um zu ermitteln, ob sie Brustkrebs hat. (Screenshot: Informationsfilm Spital Thurgau / Youtube)

Eine Frau lässt eine Mammografie erstellen, um zu ermitteln, ob sie Brustkrebs hat. (Screenshot: Informationsfilm Spital Thurgau / Youtube)

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Brustkrebs ist in der Schweiz die häufigste Krebsart bei Frauen. Laut dem Bundesamt für Statistik entdecken jährlich rund 5900 Frauen, dass sie betroffen sind. Jedes Jahr sterben rund 1400 an der Krankheit. Seit 2011 versucht der Kanton Thurgau dieser Zahl entgegen zu wirken und hat dazu ein Früherkennungsprogramm gestartet. Im achten Betriebsjahr bezeichnen Fachexperten das Programm als «etabliert».

Das Programm konzentriert sich auf die Altersgruppe Frauen ab 50 Jahren – diese Altersgruppe ist die am meisten betroffene. Ab diesem Alter werden Frauen alle zwei Jahre eingeladen, eine Mammografie durchzuführen. Im Kanton Thurgau werden jährlich zwischen 15'000 und 20'000 Einladungen verschickt.

Aufgrund von fehlenden Vergleichsbildern lag die Zahl der Frauen, die zu einer weiteren Abklärung aufgeboten wurden, im ersten Betriebsjahr 2011 bei 11 Prozent. In den Jahren danach konnte dieser Wert kontinuierlich gesenkt werden. Im Jahr 2017 lag dieser bei 4,3 Prozent. Damit übertrifft das Thurgauer Programm die Vorgaben der Europäischen Leitlinien. Stefan Duewell, Institutsdirektor der Radiologie Spital Thurgau AG, der dieses Programm betreut, meint dazu: «Dieses Resultat zeigt, dass auch ein kleineres Programm wie das im Kanton Thurgau ein hervorragendes Resultat erzielen kann. Wir sind darauf sehr stolz.»

Um eine hohe Qualität beim Früherkennungsprogramm für Brustkrebs garantieren zu können, werden Röntgenbilder von entsprechenden Fachspezialisten erstellt und jeweils von zwei Radiologinnen oder Radiologen unabhängig von einander beurteilt. Bei unterschiedlichen Meinungen werden die Bilder im erweiterten Radiologenteam besprochen. 

So wurden im Kanton Thurgau von 2011 bis 2017 rund 50'900 Mammografien erstellt. Insgesamt wurden so 322 Brustkrebsfälle entdeckt. Der Kanton Thurgau unterstützt das Früherkennungsprogramm jährlich mit 670'000 Franken. Einen lohnenswerte Investition findet der Departementsvorsteher für Finanzen und Soziales, Jakob Stark: «Das Brustkrebs-Früherkennungsprogramm erfüllt die hohen internationalen Qualitätsansprüche und stellt die Chancengleichheit für alle Thurgauerinnen sicher.» Der Kanton werde das Programm daher weiterhin unterstützen.

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