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Sulzer nach Zukäufen wieder im Aufwind

Für Sulzer haben sich die getätigten Übernahmen ausgezahlt. Nach mehrjährigem Schrumpfkurs ist der Winterthurer Industriekonzern erstmals wieder gewachsen. Ein Konzernumbau und ein Sondereffekt schmälerten jedoch den Gewinn.

27.07.2017 / 11:25 / von: nsh
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Der Hauptsitz in Winterthur. (Bild: wikipedia.org/ unter Creative Commons)

Der Hauptsitz in Winterthur. (Bild: wikipedia.org/ unter Creative Commons)

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Damit hat sich die Prognose von Sulzer-Chef Greg Poux-Guillaume an er Bilanzmedienkonferenz im März bewahrheitet. Er hatte damals wiederholt erwähnt, dass mit den Zukäufen eine neue Ära beginne und Sulzer wieder Wachstum generieren werde.

Sulzer hatte 2016 mit dem Kauf der deutschen Applikatoren-Herstellerin Geka im Gesundheits- und Kosmetikmarkt verstärkt. Anfang 2017 baute der Konzern mit dem Zukauf des französischen Pumpenherstellers Ensival Moret und der russischen Servicefirma Rotec GT das Pumpen- und das Servicegeschäft aus.

Mit diesen Akquisitionen habe Sulzer das Fundament für ein profitables Wachstum nicht nur im Jahre 2017, sondern darüber hinaus gelegt, teilte der vom russischen Investor Viktor Vekselberg kontrollierte Konzern am Donnerstag mit. Der Umsatz kletterte in den ersten sechs Monaten um 3,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken. Ohne Übernahmen hätte ein weiterer Umsatzrückgang von 6,7 Prozent resultiert.

Auch die Entwicklung bei den Aufträgen stimmt die Geschäftsleitung optimistisch. Der Bestellungseingang erhöhte sich um 12,5 Prozent. Dabei sind 10,6 Prozent auf die Übernahmen und 1,9 Prozent auf organisches Wachstum zurückzuführen.

Die grösste Division, das Pumpengeschäft, verzeichnete währungsbereinigt einen etwas höheren Bestellungseingang von 591 Millionen Franken, organisch blieb er weitgehend stabil. Hier verzeichnete der Öl- und Gasmarkt ein Wachstum, wogegen der Energie- und der Wassermarkt rückläufig waren. Der Markt allgemeine Industrie legte dank der Akquisition von Ensival Moret zu.

Der Umsatz der Division schrumpfte dagegen organisch um 19,5 Prozent auf 529 Millionen Franken. Dies sei hauptsächlich auf das Timing von Projekten sowie das deutlich tiefere Umsatzvolumen im Öl- und Gasmarkt als Folge der niedrigen Nachfrage im Vorjahr zurückzuführen.

Im Servicegeschäft nahmen die Bestellungen mit 549,1 Millionen Franken organisch gesehen leicht zu. Der Umsatz mit 491 Millionen Franken ging derweil ein wenig zurück, was insbesondere am schwächeren Auftragseingang in Nord-, Mittel- und Südamerika im Schlussquartal 2016 lag.

Die Division Chemtech legte dank des Trenntechnologiegeschäfts beim Bestellungseingang um 7,6 Prozent auf 265,8 Millionen Franken zu. Der Umsatz stieg organisch um 10,2 Prozent auf 231,5 Millionen Franken.

Die neu gebildete Gesundheits- und Kosmetikmarktsparte (Applicator Systems) verzeichnete einen Auftragseingang von 210 Millionen sowie einen Umsatz von 209 Millionen Franken und legte damit beinahe so kräftig zu wie Chemtech.

Der Betriebsgewinn (EBIT) sank um 32 Prozent auf 55,3 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte noch ein Effekt aus der Pensionskasse das Ergebnis einmalig angehoben, der nun wegfällt. Zudem schmälerten nun Ausgaben für Einsparungen und Restrukturierungen den Profit. Unter dem Strich resultierten 36,9 Millionen Franken, das ist 27 Prozent weniger als in der Vergleichsperiode.

Für das Gesamtjahr 2017 erhöhte Sulzer beim Bestellungseingang wegen des starken ersten Semesters die Prognose: Einschliesslich der 2016 getätigten Akquisitionen soll er um 7 bis 10 Prozent wachsen. Bisher galt eine Prognose von 5 bis 8 Prozent. Beim Umsatz visiert die Geschäftsleitung weiterhin ein Wachstum von 3 bis 5 Prozent an.

Die Zahlen von Sulzer vermochten die Anleger nicht zu überzeugen. Die Sulzer-Aktie verlor am Vormittag rund 5,4 Prozent. Der Gesamtmarkt (SPI) notierte derweil unverändert.

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