Ethikkommission gegen indirekte Impfpflicht
Die NEK fordert, dass am 3G-Prinzip - das geimpfte, genesene und negativ getestete Personen einschliesst -, festgehalten wird, wie sie am Freitag in einer Stellungnahme schreibt. Dieses Prinzip sei verhältnismässiger und deutlich besser gerechtfertigt als eine Beschränkung des Zugangs allein auf geimpfte und genesene Personen.
Keine Aussagen macht die Kommission zur Frage der Ungleichbehandlung von Impfung und Test bei den Kosten. Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden, dass ab dem 1. Oktober die Testkosten für das Covid-Zertifikat bei asymptomatischen Personen nicht mehr wie bisher vom Bund übernommen werden. Die NEK äussere sich im Moment nicht dazu, sagte Jean-Daniel Strub von der Geschäftsstelle auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Nach Meinung der NEK wird zwar der Grundsatz der Eigenverantwortung immer wichtiger, gerade wenn es darum geht, Erkrankungsrisiken einzugehen. Die gesellschaftliche Solidarität bleibe aber ein entscheidender Faktor bei der erfolgreichen Bewältigung des Coronavirus und für den langfristigen Umgang damit.
Das Ziel einer höheren Impf-Quote müsse mit anderen Massnahmen erreicht werden, etwa "durch proaktive und angemessene Information und niederschwelligen Zugang für bildungsferne Bevölkerungsgruppen".
Zugleich sei zu beachten, dass der Fokus auf das Impfen nicht von der Aufgabe ablenken dürfe, weiter in wirksame und einfach zugängliche Behandlungen von Covid-19-Erkrankungen zu investieren.