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Gefährdete Personen zuerst: die Schweizer Impfstrategie steht fest

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) haben die Covid-19-Impfstrategie festgelegt. In erster Linie werden besonders gefährdete Menschen geimpft. Dazu gehören ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankung.

17.12.2020 / 10:57 / von: szw/sda
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Im Januar soll die Schweiz mit dem Impfen loslegen. (Archivbild: Keystone/AP Pool Getty/JEFF J MITCHELL)

Im Januar soll die Schweiz mit dem Impfen loslegen. (Archivbild: Keystone/AP Pool Getty/JEFF J MITCHELL)

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Prioritär geimpft gegen das Coronavirus werden besonders gefährdete Personen, also ältere und Menschen mit Vorerkrankung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidg. Kommission für Impffragen (Ekif) haben die Covid-19-Impfstrategie festgelegt.

Die Covid-19-Impfung ist insbesondere für die folgenden Zielgruppen von Erwachsenen vorgesehen: Besonders gefährdete Personen (ohne Schwangere); Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und Betreuungspersonal von besonders gefährdeten Personen, enge Kontakte (Haushaltsmitglieder) von besonders gefährdeten Personen, Personen in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektions- und Ausbruchsrisiko (z. B. Behindertenheime) und deren Personal.

Nach den priorisierten Gruppen sollen die Impfstoffe dann allen anderen Erwachsenen zur Verfügung stehen, die sich impfen lassen möchten. Kinder und Jugendliche gehören noch nicht zu den Zielgruppen der Impfstrategie, da die entsprechenden Studiendaten für diese Altersgruppe noch nicht vorliegen.

Drei Ziele definiert

In einer Medienmitteilung vom Donnerstag heisst es, erstes Ziel der Impfung sei es, besonders gefährdete Personen zu schützen und damit schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu reduzieren. Damit solle als zweites Ziel die Belastung der Spitäler und Pflegeheime reduziert und das Funktionieren des Gesundheitssystems gewährleistet bleiben. Drittes Ziel sei schliesslich, die negativen Auswirkungen der Pandemie zu reduzieren und die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Die Entwicklung verschiedener Impfstoffe gegen Covid-19 sei weit fortgeschritten. In der Schweiz liefen die letzten Vorbereitungen, damit mit den ersten Impfungen im Januar gestartet werden könne. Voraussetzung sei, dass Swissmedic nach Prüfung aller klinischen Daten einen ersten Impfstoff zulassen könne.

Impfempfehlungen folgen

Die Impfstrategie bilde die Grundlage für die Impfempfehlungen. Die Ekif werde für jede Zielgruppe Impfempfehlungen aussprechen, sobald alle Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit vorlägen. Je nachdem, wie viele Impfstoffdosen in einer ersten Phase zur Verfügung stünden, müsse zwischen den Zielgruppen und innerhalb der Zielgruppen weiter priorisiert werden.

Die Covid-19-Impfung werde für die Bevölkerung gratis sein. Die Kosten für die Impfstoffe, die Impfung und das notwendige Material würden von Bund, Kantonen und der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) getragen. Die Impfung sei von Franchise und Selbstbehalt befreit.

Vertrag für Kostenaufteilung steht

Die Krankenversicherer übernehmen die Kosten für die Impfung sowie eine Pauschale von fünf Franken pro Impfstoffdosis. So steht es im Tarifvertrag, der laut Mitteilung vom Donnerstag in den vergangenen Tagen zwischen der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und den Versicherer-Verbänden ausgehandelt wurde.

Insgesamt sei mit Kosten von rund 200 Millionen Franken zulasten der Prämienzahler zu rechnen. Damit die Impfungen für die Bevölkerung wirklich kostenlos seien, erhöben die Krankenversicherer keine Franchise.

Demnach übernehmen die Kantone den Selbstbehalt. Dabei tragen sie die Kosten für Logistik, Organisation und Infrastruktur. Der Bund seinerseits trägt die Kosten der Impfstoffe, die den Betrag von fünf Franken pro Dosis übersteigen sowie die Kosten für den Transport und die Verteilung des Impfstoffs in die Kantone.

BAG mit Bevölkerungskampagne

Das BAG schreibt, eine Impfpflicht sei seitens Bund nicht vorgesehen. Der Bund setze auch bei der Covid-19-Impfung auf transparente und verständliche Information. Jede und jeder solle selber entscheiden können, ob sie oder er sich impfen lassen wolle.

Das BAG werde eine breite Bevölkerungskampagne starten, wird in der Mitteilung angekündigt. Zur Unterstützung des Gesundheitspersonals, das Covid-19-Impfungen durchführen werde, erarbeite das BAG mit Vertretern der Kantone, der Ärzteschaft und weiteren Partnern Informationsmaterial und Checklisten.

Sobald die Zulassung sowie die Impfempfehlungen vorlägen und die ersten Impfstoffe in der Schweiz einträfen, solle rasch mit den Covid-19-Impfungen begonnen werden. Für die Umsetzung der Covid-19-Impfung seien die Kantone zuständig. Die Vorbereitungsarbeiten erfolgten in enger Absprache mit dem BAG, der Armeeapotheke und weiteren Akteuren.

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