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BAG empfiehlt Impfungen ab zwölf Jahren

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen allen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren die Corona-Impfung. Die Impf-Empfehlungen wurden entsprechend ergänzt.

22.06.2021 / 14:05 / von: mle/sda
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Patrick Mathys (Archivbild: KEYSTONE/Anthony Anex)

Patrick Mathys (Archivbild: KEYSTONE/Anthony Anex)

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Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen allen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren die Corona-Impfung. Die Impf-Empfehlungen wurden entsprechend ergänzt. Swissmedic hatte bereits Anfang Juni den Impfstoff von Pfizer/Biontech für zwölf- bis 15-Jährige zugelassen. Die Erfahrungen in der Corona-Pandemie hätten gezeigt, dass Kinder und Jugendliche nur ein geringes Risiko hätten, schwer an Covid-19 zu erkranken. Die meisten Infektionen verliefen symptomlos oder mild. Dennoch sollten auch junge Menschen die Möglichkeit erhalten, sich mit einer Impfung zu schützen, teilte das BAG am Dienstag mit.

Empfohlen wird die Impfung besonders Jugendlichen, die wegen einer chronischen Erkrankung bereits stark beeinträchtigt seien und möglichst zusätzliche Infektionen verhindern möchten. Wertvoll sei eine Impfung zudem für alle jene, die mit einer immungeschwächten Person zusammenlebten. Die Covid-19-Impfung werde für Jugendliche ab zwölf Jahren ebenfalls kostenlos sein. Die Kantone würden entscheiden, wo die Impfung für diese Altersgruppe angeboten wird.

Impfkampagne schreitet gut voran

Bisher sind 37 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft. «Die Impfbereitschaft ist höher als erwartet», sagte Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, am Dienstag vor den Medien. Die Schweiz komme dem Ziel näher, bis Ende Juni 75 Prozent der besonders gefährdeten Personen und 60 Prozent der impfwilligen Erwachsenen impfen zu können.

Bis Ende Juni sollen auch alle Geimpften, Genesenen und Getesteten ein Zertifikat erhalten können. Für das dritte Quartal sind laut Lévy 4,5 Millionen Impfdosen bestellt worden. Das BAG und die Kantone versuchten, mit einer Informationskampagne auch auf den Sozialen Medien noch Unentschlossene von einer Impfung zu überzeugen, sagte sie. Informationen gebe es in den vier Landessprachen und weiteren 21 Sprachen. Vorsicht gelte weiterhin wegen der D-Variante des Coronavirus, sagte Lévy.

Mathys: Delta-Variante könnte schon 10 Prozent erreicht habe

Die Delta-Variante des Coronavirus verbreitet sich in einigen Ländern stark aus, vor allem in Grossbritannien. Das BAG geht davon aus, dass die Variante auch in der Schweiz bereits zehn Prozent der Ansteckungen ausmacht.

Positiv sei, dass erste Experimente in Grossbritannien darauf hinwiesen, dass sich die Impfstoffwirkung nach zwei Dosen nur geringfügig von der Alpha-Variante unterscheide, sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG. Bei nur einmal geimpften Personen gebe es jedoch deutliche Unterschiede.

Die Delta-Variante weise im Vergleich zur Alpha-Variante durch eine höhere Übertragbarkeit auf. Das heisse, dass die Delta-Variante auch in der Schweiz die aktuell vorherrschende Variante verdrängen könnte. Ausserdem könnte die Delta-Variante zu schwereren Verläufen führen. Diese Daten seien aber noch nicht belastbar, sagte Mathys.

Hauri: Abstandhalten und Händewaschen trotz Impfung unerlässlich

Trotz der Impfung und der guten epidemiologischen Situation soll sich die Bevölkerung weiterhin an die Hygienemassnahmen halten. Die Situation sei noch zu wenig fortgeschritten, um sorglos zu sein, stellte der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri fest.

«Wir stellen ein Nachlassen bei den Hygiene-Massnahmen fest», sagte Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, am Dienstag vor den Medien in Bern. Die Situation sei zwar gut, und die Durchimpfung auf guten Wegen, aber noch zu wenig fortgeschritten, um sorglos zu sein.

Die Massnahmen, wie Händewaschen, Abstandhalten und auf enge Begrüssungsrituale verzichten, seien dazu da, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, sagte Hauri. Sie seien weiterhin nötig. Das Virus sei immer noch aktiv, und jetzt komme noch die Delta-Variante hinzu, die noch schwer abzuschätzen sei.

«All das sind gute Gründe für die Impfung», sagte Hauri zudem. Dieses «spezifische Training» des Immunsystems mit dem Impfstoff sei wichtig. Ausserdem sei auch Solidarität ein guter Grund, sich impfen zu lassen.

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