«In Online-Casinos wird deutlich mehr Geld verspielt»
Online wimmelt es nur so vor Werbungen für Online-Casinos, warnt Sucht Schweiz gemeinsam mit Präventionsverbänden. Die Onlineangebote führten zu mehr Risiken, die durch die Ausgangsbeschränkung nur verstärkt werden, wirft Sucht Schweiz den Schweizer Casinos vor. Langeweile zu Hause führe dazu, dass mehr Menschen die Online-Casinoangebote nutzen und so in eine Suchtspirale geraten.
Monique Portner-Helfer von Sucht Schweiz warnt vor den Online-Casinos. In vielerlei Hinsicht seien diese gefährlicher als die echten Casinos. Unter anderem verlieren die Menschen die Übersicht über ihr Geld, weil der Geldverkehr nur digital geschehe. Monique Portner-Helfer sagt: «In Online-Casinos wird deutlich mehr Geld verspielt.»
RADIO TOP hat mit verschiedenen Präventionsverbänden über die Online-Casinos gesprochen:
«Problematische» Gesetzgebung
Seit Anfang 2019 ist in der Schweiz das neue Geldspielgesetz in Kraft. Diese erlaubt konzessionierten Schweizer Casinos auch online ihre Glückspiele anzubieten. Suchtfachleute kritisieren die Gesetzgebung. Die Politik schütze die Spieler nicht genug. Christian Ingold von der Spielsuchtorganisation RADIX Zürich sagt: «Das Lobbying der Anbieter war erfolgreich. Die Einschränkungen sind sehr moderat ausgefallen.»
Omnipräsente Werbung
Da viele Casinos nun wegen der Coronakrise geschlossen haben, ist ihre Werbepräsenz online verstärkt. Aber auch an Bahnhöfen, im TV und sogar personalisierte Newsletter seien ein Mittel, welches Schweizer Casinos nun nutzen, um Werbung zu schalten.