Bisher sind verkaufsoffene Sonntage vor allem in der Weihnachtszeit üblich, aber beschränkt. (Archivbild: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY)
Stadtzürcher sind gegen Sonntagsverkäufe
Der Vorschlag der Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh, mehr verkaufsoffene Sonntage zu erlauben, um den Stadttourismus anzukurbeln, kommt bei der Bevölkerung nicht so gut an. Eine Mehrheit der Stadtzürcherinnen und -Zürcher ist gegen diese Idee.
In einer Umfrage des Instituts Sotomo im Auftrag des Tages-Anzeiger sind 59 Prozent dagegen, in der Innenstadt die Läden an Sonntagen öfters zu öffnen. Nur 40 Prozent sagen Ja oder eher Ja. Die Zustimmung kommt mehrheitlich aus Walker Spähs Partei, der FDP.
RADIO TOP hat mit dem grünen Kantonsrat Florian Heer und mit FDP Kantonsrat Christian Schucan über die Bevölkerungsumfrage zu den Sonntagsöffnungszeiten gesprochen:
Der FDP Kantonsrat Christian Schucan findet, dass man die sogenannten Tourismus-Zonen anschauen muss. «Dort, wo man sieht, dass viele Touristinnen und Touristen einkaufen, wäre es vielleicht vernünftig, die Einkaufsläden zu öffnen». Grundsätzlich sollten die Einkaufsläden die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob sie öffnen wollen oder nicht.
Für die Grünen kommt dies nicht infrage. «Vor allem für kleine Läden besteht dann der Druck offen zu haben und zusätzliches Personal bereitzuhalten», findet der Grüne Kantonsrat Florian Heer. Die unregelmässigen Arbeitszeiten, sowie ein weiterer Arbeitstag, würden vielen Angestellten noch mehr die Freizeit nehmen. Zudem sei es auch eine Kostenfrage, die sich die kleinen Firmen stellen müssten.
Die Anhängerinnen und Anhänger der anderen Parteien sind auch mehrheitlich dagegen. Vor allem bei den Linken ist die Ablehnung besonders hoch. Aber auch in der Mitte kommt der Vorschlag nicht gut an. Bei der SVP sind 52 Prozent für Sonntagsverkäufe in der Innenstadt.