Stechmücken haben eine Vorliebe für kühle Temperaturen
Bei Hitze ziehen sich Stechmücken an kühle Orte zurück. Das zeigte eine neue Studie der Universität Zürich (UZH) im Fachblatt «Journal of Thermal Biology». Diese Erkenntnis soll der Prävention von durch Mücken übertragenen Krankheiten wie Malaria, Dengue- und West-Nil-Fieber dienen.
Das Wissen um die Temperaturpräferenzen der Mücken helfe, die Übertragung dieser Krankheiten besser vorherzusagen, wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) am Freitag mitteilte.
Bisher basieren diese Vorhersagemodelle auf Umgebungstemperaturen, die von Wetterstationen gemessen werden. Diese messen die Temperaturen jedoch in zwei Metern Höhe, mitten auf den Feldern, wo es ohnehin keine Mücken gibt. Das bedeutet, dass die Modelle fälschlicherweise annehmen könnten, dass Mücken in bestimmten Gebieten aufgrund von Hitze nicht überleben können. «Doch in Wirklichkeit finden die Mücken auch dort kühlere Mikroklimas, in denen sie sich vermehren und Krankheiten übertragen können», erklärte der Studienautor und Insektenforscher der UZH Niels Verhurst in der Mitteilung.
Weitere Forschung nötig
Für die Studie setzten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 100 bis 200 Weibchen der Asiatischen Buschmücke in einen Freilandkäfig, der mit drei Ruheboxen ausgestattet war. In der ersten Box herrschte eine kühle Temperatur von etwa 18 Grad Celsius, in der zweiten Box eine warme Temperatur von etwa 35 Grad Celsius und in der dritten Box die gleiche Temperatur wie in der Umgebung, etwa 26 Grad Celsius.
Alle zwei Stunden wurde gezählt, wie viele Mücken sich in welcher Box befanden. Die Forschenden stellten fest, dass die Mücken die Box mit der kältesten Temperatur bevorzugten.
Die Ergebnisse müssen laut den Autorinnen und Autoren mit Studien über längere Zeiträume und insbesondere mit infizierten Stechmücken verfeinert werden. Zurzeit wissen die Forschenden nicht, ob diese ebenfalls kühlere Temperaturen bevorzugen oder ob sie vielleicht wärmere Orte bevorzugen, um die Krankheitserreger loszuwerden. Ähnlich wie Menschen, wenn sie Fieber haben.