Im Winter empfiehlt Dr. Rautenberg den «Zwiebellook», um Hitzewallungen entgegen zu wirken. (Symbolbild: pixabay.com/silviarita)
Schwitzen auch bei Minustemperaturen – so ergeht es Frauen in den Wechseljahren
Das wichtigste Symptom der Wechseljahre ist die Zyklusstörung – die Menstruation kommt nicht mehr regelmässig. Dies ruft oftmals bereits gewaltige Probleme hervor. Wenn die Blutungen heftiger auftreten, kann es zu starkem Eisenmangel kommen, betont Dr. Rautenberg im Interview mit RADIO TOP. «Des Weiteren entstehen die vegetativen Beschwerden wie das starke, unkontrollierte Schwitzen, das oft auch in der Nacht auftritt. Das raubt einem den Schlaf und Schlaflosigkeit führt wiederum zu Lustlosigkeit und Schwäche.»
Umgang mit Beschwerden
Es kann bereits helfen, die Ernährung anzupassen. «Wenn man beispielsweise merkt, dass scharfes Essen die Wallungen verstärkt, sollte man auf dieses verzichten.»
Bei sehr starken Beschwerden lohnt es sich laut der Frauenärztin, eine Therapie zu probieren. Die Bandbreite ist gross – von pflanzlichen Tinkturen bis zu Akupunktur ist alles mit dabei.
Das Credo lautet Zwiebelschalenprinzip
Die Beschwerden sind im Winter zwar weniger heftig, da im Sommer die Aussentemperaturen höher und die Wallungen somit extremer sind. Im Winter ist die Abwechslung zwischen Schwitzen und Frieren aber ausgeprägter. «Hierbei ist die Empfehlung ähnlich wie bei Kindern – wir empfehlen das Zwiebelschalenprinzip.» Wenn man zwei oder drei dünne Schichten anzieht, kann bei Wallungen problemlos eine davon abgelegt werden.
Ebenfalls empfiehlt es sich, jeweils ein kühles Getränk zur Hand zu haben. Dadurch lässt sich die Körpertemperatur schnell wieder regulieren.
Ewige Jugend – nicht nötig
«In asiatischen Ländern, besonders in Japan, sind die Wechseljahresbeschwerden viel seltener. Das mag nicht nur am Essen und der Kultur liegen, sondern auch an der Einstellung zum Alter.» Das Älterwerden wird hier in Mitteleuropa als Makel empfunden – obwohl mit den Wechseljahren ja erst die zweite Hälfte des Lebens beginnt. «Wenn wir eine bessere Einstellung in unserer Gesamtgesellschaft hätten, also dass Älterwerden auch etwas Positives ist – gäbe es bestimmt auch weniger Wechseljahresbeschwerden.»