15'000 Drogenabhängige weniger - Schaffhausen passt Drogenpolitik an

Nach dem Rekordhoch an Drogenabhängigen im Jahr 2004 mit über 18'356 Kundenkontakten verzeichnete der Verein für Jugendprobleme und Suchtmittelfragen (VJPS) in den letzten Jahren stetig sinkende Zahlen.

2018 waren es nur noch 3'722 Heroinabhängige, die auf die Angebote des Vereins wie saubere Spritzen und ein Ort zum sozialen Austausch zurückgriffen. Zahlen, die Simon Stocker von der AL Schaffhausen erfreuen. Heute gibt es nur noch eine verschwindend kleine Anzahl an Heroinabhängigen. Das heisst laut dem Stadtrat aber auch, dass die jährlichen 373'000 Franken an öffentlichen Geldern für das Tasch nicht mehr gerechtfertigt sind.

Der Stadtrat reagiert und hat die Leistungsvereinbarung mit dem VPJS auf Ende 2020 gekündigt. Die Klienten und deren Bedürfnisse haben sich in den letzten Jahren stark verändert, heisst es in einer Medienmitteilung. Der VJPS evaluiert zurzeit ein erweitertes, auf die Kunden angepasstes Angebot. Heute greifen Schweizerinnen und Schweizer dafür mehr zu Partydrogen und Kokain.

Man möchte darum vermehrt auf Sozialarbeit, Wohnbegleitungen und offene Sprechstunden setzen. Bis zur Kündigung will die Stadt die notwendigen Leistungen und Kosten definieren und mit dem VJPS einen neuen Leistungsauftrag realisieren, der den aktuellen Bedürfnissen entspricht.

video