Pull down to refresh...
zurück

Herblinger Quartierverein fühlt sich von der Stadt hintergangen

In der Abwartswohnung des Dreispitzes ist offenbar ein Jugendtreff geplant. Weder der Quartierverein Herblingen noch die Anwohner wurden über das Vorhaben informiert. Das Vorhaben hat ein politisches Nachspiel.

14.03.2021 / 18:31 / von: sbr/rof
Seite drucken Kommentare
0
Der geplante Jugendtreff in der Abwartswohnung des Dreispitzes in Herblingen sorgt für Aufregung. (Screenshot: TELE TOP)

Der geplante Jugendtreff in der Abwartswohnung des Dreispitzes in Herblingen sorgt für Aufregung. (Screenshot: TELE TOP)

0
Schreiben Sie einen Kommentar

Der Quartierverein Herblingen fühlt sich vor den Kopf gestossen. Am 5. März entdeckten die Vorstandsmitglieder im Amtsblatt, dass das Hochbauamt Schaffhausen ein Gesuch eingereicht hat. Es trägt den Namen: «Umnutzung einer Doppelhaushälfte von Wohnraum in einen Jugendtreff am Langackerweg 12 (Freizeitanlage Dreispitz)». Die erwähnte Haushälfte ist die ehemalige Abwartswohnung. Dort soll also offenbar ein Jugendtreff entstehen. Der Vorstand des Quartiervereins Herblingen, welcher sich seit Jahren um die Entwicklung der Freizeitanlage Dreispitz und der stärkeren Vernetzung der Vereine und der Bevölkerung stark engagiert, weiss von der geplanten Nutzungsänderung nichts. Er fühlt sich vom Alleingang der Stadt übergangen.

Auch die weitere Suche nach Informationen zum Vorhaben gestaltet sich harzig. Weder von der Stadt, noch von der Jugendarbeit Schaffhausen gibt es weitere Angaben. Auf der Website der Jugendarbeit (jash.ch) heisst es beispielsweise: «Die Webseite www.jash.ch ist zurzeit leider nicht erreichbar».

Das Vorhaben der Stadt beschäftigt derart, dass eine kleine Anfrage mit dem Titel «Jugendarbeit startet heimlichen Pilotversuch in Herblingen - wurde der Quartierverein bewusst übergangen?». Die beiden Grossstadträte wollen im Grossstadtrat eingereicht wurde. Wie die «Schaffhauser Nachrichten» schreiben wollen Thomas Stamm (Grossstadtrat SVP/Schaffhausen) und Stephan Schlatter (Grossstadtrat FDP/Schaffhausen) Antworten von der zuständigen Stadträtin Christine Thommen. «Da ist etwas geplant aber niemand wird informiert und es liegen keine Informationen vor. Da muss die Stadträtin Antworten liefern», fordert beispielsweise Stephan Schlatter Grossstadtrat FDP/Schaffhausen. «Der Skatepark ist für viele Anwohner schon ein Problem. Viele nerven sich über den Lärm und das Littering. Wenn sich noch mehr Jugendliche dort treffen, dann nimmt das Problem automatisch zu», sagt Thomas Stamm Grossstadtrat SVP/Schaffhausen via Telefon.

TELE TOP hat den Quartierverein und Stephan Schlatter FDP-Grossstadtrat beim Dreispitz getroffen:

video

Die SP Schaffhausen stört sich an der Länge der kleinen Anfrage, wie sie TELE TOP mitteilen. «12 Fragen für eine kleine Anfrage. Das ist doch eher ungewöhnlich. Normalerweise stellt man zwei Fragen bei einer kleinen Anfrage.» Aber auch die SP ist gespannt auf die Antworten der Stadträtin Christine Thommen. «Die Stadträtin wird zu gegebener Zeit die nötigen Antworten liefern», heisst es von deren Seite.

Wie der Quartierverein mitteilt, haben sich Vertreter der Jugend und Quartierarbeit in den letzten Tagen beim Quartierverein gemeldet und sich bei ihnen, den Anwohnern und den Dreispitz-Vereinen entschuldigt. «Trotzdem sind wir enttäuscht von der Stadt.» Hinzu kommt, dass im Brüel – 400 Meter Luftlinie entfernt – bereits ein Quartier- und Jugendzentrum steht. TELE TOP konnte mit betroffenen Jugendlichen sprechen, welche im Brüel in den Jugendtreff gehen. «Wir wollen lieber dort bleiben, dort ist es schöner», sagt ein 14-Jähriger.

«Es zeigt, dass Christine Thommen unbedingt das Gespräch mit den betroffenen Stellen suchen muss. Sonst werde nur unnötig Geld ausgegeben», befürchtet Grossstadtrat Stephan Schlatter.

Beitrag erfassen

Keine Kommentare