In Schaffhausen treten alle Bisherigen wieder an
In Schaffhausen treten deutlich mehr Kandidatinnen und Kandidaten zu den Nationalratswahlen an als noch 2019. 13 Frauen und 25 Männer auf 20 Listen bewerben sich um einen der zwei Sitze, wie es in einer Mitteilung heisst.
Die SVP und FDP bilden mit ihren jeweiligen Jungparteien und anderen Unterlisten sowie der EDU eine Listenverbindung. Die SP, Grüne und ihre jeweiligen Jungparteien meldeten ebenfalls eine Listenverbindung. Und auch die GLP, ihre Jungpartei, die Mitte und die EVP gehen eine Verbindung ein.
Wiederwahl ist wahrscheinlichstes Szenario
Von den Listenverbindungen profitierten dürften in erster Linie die SVP und SP, da sie die jeweils stärkste Partei in der Listenverbindung sind und gleichzeitig die beiden amtierenden Nationalräte stellen. Der 59-jährige Nationalrat Thomas Hurter (SVP) und die 67-jährige Nationalrätin Martina Munz (SP) treten erneut an.
Trotz der Vielfalt an Kandidierenden und Listen gilt eine Wiederwahl der beiden Bisherigen als das wahrscheinlichste Szenario. Theoretisch möglich wäre, dass die SVP-FDP-EDU-Listenverbindung mit einem überraschend guten Resultat beide Sitze holt.
Die Hürde dafür ist aber hoch: Die Listenverbindung müsste mehr als zwei Drittel aller Schaffhauser Stimmen erhalten. 2015, als die SVP und FDP letztmals eine Listenverbindung eingingen, fehlten zu diesem Szenario indes nicht allzu viele Stimmen.
Amtsältester Ständerat
Ebenfalls als eher unwahrscheinlich gilt eine Überraschung bei den Schaffhauser Ständeratswahlen, zu der die beiden Bisherigen Hannes Germann (SVP) und Thomas Minder (parteilos) antreten.
Der 67-jährige Germann ist seit 2002 im Amt und damit der amtsälteste Parlamentarier in der kleinen Kammer. Die Stimmberechtigten wählten den nicht immer stramm auf Parteilinie politisierenden früheren Lehrer und Journalisten immer wieder - teils mit Glanzresultaten.
Der parteilose Thomas Minder, der Urheber der «Abzocker-Initiative», wurde 2011 in den Ständerat gewählt und schloss sich der SVP-Fraktion an, nicht aber der Partei. Auch ohne Partei im Rücken gelang ihm die Wiederwahl 2015 und 2019 problemlos.
Drei weitere Kandidierende wollen Germann und Minder die Sitze streitig machen. Die SP schickt Simon Stocker ins Rennen. Der 42-jährige Altersexperte wurde 2012, damals noch als Mitglied der Alternativen Liste (AL), in die Schaffhauser Stadtregierung gewählt. Er übte das Amt bis 2020 aus.
Die FDP tritt mit der 36-jährigen Nina Schärrer an. Die Kommunikationsfachfrau ist Vorstandsmitglied der Schaffhauser FDP.