Schaffhausen will die Pflegeberufe attraktiver machen
TELE TOP hat mit Stadträtin Christine Thommen über die neuen Massnahmen in der Pflege gesprochen:
Der Mangel an Pflegefachpersonen nimmt immer gravierende Ausmasse an. Auch Personen, welche eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf haben, verlassen den Beruf oder kehren nach einem Unterbruch oft nicht mehr in den angestammten Beruf zurück. Wie die Stadt Schaffhausen mitteilt, betreffe diese Entwicklung auch die Stadt Schaffhausen und ihre drei Alterszentren sowie die Spitex.
Um dem heutigen und künftigen Mangel an Pflegefachpersonen in den städtischen Alterszentren und in der Spitex zu begegnen und damit weiterhin eine gute Betreuung zu gewährleisten, sei es dringend nötig, die Gesundheitsberufe attraktiver zu gestalten. Unter Einbezug verschiedener Arbeitsgruppen mit Pflegefachkräften, Angehörigen des mittleren Kaders und Führungspersonen aus der stationären Pflege und der Spitex hat der Stadtrat ein Massnahmenpaket geschnürt, um dem Pflegenotstand entgegen zu wirken.
Die Aufwertung der Pflegearbeit steht im Fokus
Die insgesamt 10 Massnahmen betreffend die Bereiche «Fachkompetenzen», «Führungsstrukturen» und «Arbeitsbedingungen». Dabei liegt der Fokus auf der spürbaren Aufwertung der Pflegearbeit mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einer modernen und fortlaufenden Aus- und Weiterbildung, welche den höchsten Standards der Branche entsprechen, sowie besseren Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten. So werden mit der Einführung moderner Führungsstrukturen die Pflegenden entlastet und die Qualität der Zusammenarbeit und erbrachten Pflegeleistungen weiter erhöht. Einspringzulagen und Ausgleichstage reduzieren den Stress von ungeplanten Arbeitseinsätzen und verbessern die Erholung der Mitarbeitenden.
Umsetzung im 2024 geplant
Die Massnahmen sollen 2024 umgesetzt werden, um zeitnah spürbare Verbesserungen für die Pflegenden und die betreuten Personen zu erreichen. Um auch neue Fachkräfte zu gewinnen, wird eine Informationskampagne lanciert, welche die attraktiveren Arbeitsbedingungen und die besseren Karrieremöglichkeiten in den Gesundheitsberufen der städtischen Alterszentren und der Spitex aufzeigt.
Die geplanten Massnahmen ziehen unter Berücksichtigung der Beteiligung des Kantons an den Pflegerestkosten netto rund 940'000 Franken wiederkehrende Ausgaben für die Stadt Schaffhausen nach sich. Dabei sind 16 neue Vollzeitstellen geplant.