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Umweltschützer plädieren für stärkeren Schutz von Aalen im Rhein

Diese Bilder schockieren: Zwischen dem Rheinfall und dem Wasserkraftwerk Schaffhausen treiben dutzende zerhackte Aale im Wasser. Fischer und Umweltschützer wollen den Aal mehr schützen. Das ist aber komplizierter als gedacht.

15.02.2020 / 18:49 / von: sda/lpe
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(Bild: ind sda/gg ed Bern)

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Der Schweizerische Fischerei-Verband und die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva schlagen Alarm: Ohne fischgängige Sanierungen in den Grosskraftwerken im Rhein gehe das «qualvolle Aalgemetzel» weiter, schreiben sie. Seit Jahrzehnten geschehe viel zu wenig.

«Bei der Sanierung der Kraftwerke muss mehr Tempo her», heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Samstag. Ansonsten würden die Tiere in den Turbinen der Grosskraftwerke im Rhein weiterhin zerhackt und stürben qualvoll. In den vergangenen Tagen seien wieder verletzte und tote Aale gesichtet worden.

Die Ursache des Problems ist jedoch eine andere: Der Aal hat im Rhein aufgrund der Kraftwerke keine Lebensgrundlage, darum wandert er nicht wie normalerweise aus dem Meer in den Bodensee, sondern er wird dort zu Fischereizwecken künstlich angesiedelt. Dies geschieht zu Fischereizwecken, denn der Aal gilt als Delikatesse. Dieses unsinnige und übertriebene Ansiedeln müsste aufhören, sagt Walter Vogelsanger vom Kraftwerk Schaffhausen. Er verwaltet die Gelder aus dem Ökofonds des Kraftwerks und setzt sich schon seit Jahren für eine Lösung für die Aale ein. Doch das ist sowohl technisch schwierig umsetzbar als auch wenig sinnvoll, wenn nicht alle Kraftwerke entlang des Rheins mitziehen.

Auch andere Fische litten wegen fischuntauglicher Flusskraftwerke. Gerade der Rhein mit total 21 Grosskraftwerken stelle ein grosses Problem für die Tiere dar. An kleineren Kraftwerken gebe es bereits gute Lösungen und Umsetzungsbeispiele, um den Fischabstieg zu realisieren.

Gemäss Gesetz müssen bis im Jahr 2030 alle Schweizer Kraftwerke fischgängig sein. Der Fischerei-Verband und Aqua Viva haben angesichts des aktuellen Stands jedoch höchste Bedenken, dass diese Frist eingehalten wird».

Der Aal ist seit Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Bis zur Industrialisierung gehörten Aale hierzulande zu den häufigsten Fischarten.

Im Interview mit TELE TOP erklärt Biologin Eva Baier, warum der Aal besonders gefährdet ist durch Kraftwerke:

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