Annelies Schenk – Freitodbegleiterin: Ich bin 24/7 für meine Patientinnen und Patienten erreichbar
Annelies Schenk war in ihrem Leben schon häufig mit dem Sterben und dem Tod konfrontiert. Zuerst in ihrer Familie, als einer ihrer Brüder in jungen Jahren verstarb. Kurz nach der Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete Annelies Schenk anderthalb Jahre in Afrika, in einer Missionsstation in Sambia. Dort half sie, Kinder auf die Welt zu bringen. «Zu der damaligen Zeit gab es keine Ärzte und nur selten Strom. Aufgrund dieser Umstände gab es einige Patientinnen und Patienten, die wir nicht retten konnten», blickt Annelies Schenk traurig an die damalige Zeit zurück.
Zurück in der Schweiz arbeitet Annelies Schenk über Jahre hinweg in verschiedenen Spitälern. Oft übernahm sie die Nachtwache. Zu diesem Zeitpunkt ist sie Mutter, die Nachtschichten sind praktisch. In dieser Zeit erlebte sie hautnah, wie Menschen zum Teil stark leiden. Das war in den 80er-Jahren. «Es gab einfach Schmerzen, bei denen einfach gar nichts mehr geholfen hat. Das Leiden dieser Menschen mitansehen und auszuhalten, hat mich an meine Grenzen gebracht. Damals habe ich mir vorgenommen: Wenn es irgendeinmal die Möglichkeit gibt, solches Leiden zu verkürzen, will ich mich dafür einsetzen.» Jahre später machte sie eine Bekannte auf die Arbeit der Freitodbegleiterin bei EXIT aufmerksam. «Ich nahm umgehend mit EXIT Kontakt auf. Der Rest ist Geschichte». Seit 2014 ist Annelies Schenk Freitodbegleiterin in den Kantonen Zürich, Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen. «Für meine Patientinnen und Patienten bin ich 24/7 erreichbar.»
Im TOP TALK bei Robin Fritschi erzählt Annelies Schenk von ihren eindrücklichen Erfahrungen mit den Freitodbegleitungen. Dabei erzählt sie über die negativen und positiven Erfahrungen und warum sie auch schon mal als Kupplerin fungiert hat.
Der TOP TALK um 18:30 Uhr (und stündlich wiederholt) auf TELE TOP.