Die Gruppe gewaltbereiter Rechtsextremer aus der Schweiz hat sich online organisiert. (Symbolbild: pixabay.com/Free-Photos)
Chat-Protokolle gewähren Blick ins Innere einer Schweizer Neonazi-Gruppe
Der «SonntagsBlick» hat sich laut eigenen Angaben verdeckt in eine Gruppe gewaltbereiter Schweizer Neonazis eingeschleust. Die Gruppe hat sich demnach wenige Tage nach dem Anschlag im neuseeländischen Christchurch gebildet. Ein Terrorist hat dort Anschläge auf zwei Moscheen verübt und dabei 50 Muslime getötet.
Im RADIO TOP-Interview spricht Lothar Janssen, Psychotherapeut am Schweizer Zentrum für Gewaltfragen, über eine reale Bedrohung:
Kern der Gruppe seien drei Männer und eine Frau im Alter zwischen Mitte 30 und 46 aus den Kantonen Bern und Basel-Stadt. Sie hätten sich über einen verschlüsselten Chat auf Facebook organisiert. Die Mitglieder äusserten Mordfantasien gegen Juden, Schwarze und Muslime. «Sobald mir formiert sind, wärde mr Schweiz weit terror verbreite. NSU style», zitiert die Zeitung aus Chat-Auszügen. Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) um Beate Zschäpe ermordete in Deutschland zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin.
TELE TOP besucht einen Event in Dübendorf und traf einen Holocaustüberlebend:
«Mir sübrre stadt» und «ethnischi süüberig» verlauteten die Extremisten in den Chats weiter. «Mir rotten alles us. In 10 Johr luege.mr zrugg und sage guet gmacht.» Anfang April verabredete sich die Gruppe zu Kampftrainings. Am 13. April trafen sich mindestens fünf Mitglieder der Gruppe in Basel, um ihre Gewaltpläne vom Internet in die Realität zu tragen. Ob die Sicherheitsbehörden die Gruppe beobachtet, ist der Zeitung zufolge unklar.