Das steht in den Sonntagszeitungen
NZZ am Sonntag:
Der Ausnahmezustand in der Schweiz
Der Ausnahmezustand dürfte laut der «NZZ am Sonntag» länger als bis zum 19. April dauern. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen von der Bundesratssitzung. Auch nach dem 19. April könne höchstens eine schrittweise Lockerung der Massnahmen anvisiert werden, hiess es.
In einem vertraulichen Lagebulletin vom Dienstag, aus dem der «SonntagsBlick» zitiert, wagte zudem Schutz und Rettung Zürich eine Prognose. Die «wahrscheinlichste Lageentwicklung» ist demnach, dass die Pandemie nicht genügend eingedämmt werden kann. Daher müssten die Massnahmen weiter verschärft und «massiv verlängert» werden - über die Sommerferien hinaus.
Für die SBB kommt Kurzarbeit in Frage
Die SBB erwägen wie zahlreiche Firmen in der Schweiz, auf Kurzarbeit umzustellen. «Wir prüfen aktuell bei den zuständigen Stellen des Bundes, ob die SBB Kurzarbeit beantragen können», sagte ein Sprecher auf Anfrage der «NZZ am Sonntag». Für welche Bereiche im Unternehmen mit über 32’000 Angestellten dies in Frage käme, liess der Sprecher allerdings offen. Die SBB haben das Angebot in den vergangenen Tagen weiter reduziert; es verkehren deutlich weniger Züge als im regulären Betrieb, schrieb die Zeitung weiter.
Humane Bedingungen für Flüchtlingslager gefordert
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, fordert die Einhaltung humaner Bedingungen in Flüchtlings- und Vertriebenenlagern. Dies werde entscheidend sein, um diese Pandemie einzudämmen und eine Katastrophe sowie eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Sollten die Menschen dort weiterhin unter desolaten Bedingungen leben müssen, dürfte sich das Coronavirus innerhalb wie ausserhalb der Lager rasant ausbreiten. Die Pandemie werde die Menschen zudem in Regionen, wo Krieg und Gewalt herrschten, am härtesten treffen, betonte Maurer. Für das IKRK sei die Situation schwieriger als sonst, weil viele Länder wegen des Coronavirus ihre Grenzen schlössen. Maurer zähle weiterhin auf die internationale Solidarität und hoffe, dass die Staaten trotz der Coronavirus-Krise in den eigenen Ländern substanzielle Gelder für die humanitäre Hilfe spendeten.
SonntagsBlick:
Ein Ansturm von Freiwilligen
In der Schweiz gibt es laut dem «SonntagsBlick» einen Ansturm von Freiwilligen auf die Spitäler. Landauf, landab, würden Gesundheitseinrichtungen derzeit mit Anfragen von Freiwilligen überschwemmt. Alleine beim Kantonsspital Aarau hätten sich innert kürzester Zeit 200 Helferinnen gemeldet, die mit anpacken wollten. Auch in Luzern sei die Hilfsbereitschaft gross: Beim Kantonsspital hätten sich über 1000 Personen gemeldet und im Universitätsspital Zürich seien es rund 2000 Personen gewesen. Für so viele helfende Hände hätte man aber derzeit kaum Bedarf - da derzeit nur dringend nötige Operationen durchgeführt würden, sei Spital-intern auch Personal frei geworden.
SonntagsZeitung:
Die Auswirkungen auf den Detailhandel
Die Coronavirus-Krise trifft laut der «SonntagsZeitung» den grössten Schweizer Detailhändler Coop trotz Hamsterkäufen stark: «Wir haben ein Drittel weniger Kunden in den Supermärkten», sagte Coop-Chef Joos Sutter im Interview mit der «SonntagsZeitung». Und obwohl diese mehr einkauften, leide die Coop-Gruppe auch unter der Krise. «Die Coronakrise wird sich für Coop negativ auswirken. Niemand musste so viele Läden schliessen wie wir», sagte Sutter weiter. Man habe über 1000 der Non-Food-Läden schliessen müssen. Dadurch seien rund 13'000 Mitarbeitende von einem auf den anderen Tag ohne Arbeit gewesen. So etwa bei Fust, Interdiscount, Bau + Hobby oder Bodyshop. Coop habe sofort damit angefangen, sie in anderen Bereichen einzusetzen.
Druck auf Pharmafirmen
Zahlreiche Regierungen erhöhen derzeit den Druck auf Pharmafirmen. So passen etwa Deutschland und Kanada ihre Epidemiegesetze an. Die Änderungen sollen den Regierungen laut der «NZZ am Sonntag» ermöglichen, im Notfall schnell Medikamente gegen die Coronavirus-Erkrankung herstellen zu lassen, ohne dass sie dazu die Einwilligung der jeweiligen Pharmafirmen benötigen. In der Schweiz sei die Rechtslage bezüglich sogenannter Zwangslizenzen nach Auskunft des Bundesamtes für Gesundheit BAG unklar. «Die Frage von Zwangslizenzen müsste über das Patentgesetz geregelt werden», sagte eine BAG-Sprecherin gegenüber der Zeitung. Die Pharmaindustrie bemühe sich derweil aber nach Kräften, den Einsatz solch drakonischer Eingriffe unnötig zu machen und erhöhe vorsorglich die Produktionskapazitäten für Medikamente, die möglicherweise bei Coronavirus-Erkrankungen helfen könnten, hiess es.