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Erneut schwere Vorwürfe gegen Kita-Kette Globegarden

Die grösste Kita-Kette der Schweiz steht erneut in der Kritik. Neue Recherchen deuten darauf hin, dass Globegarden die Aufsicht mit gefälschten Dokumenten täuscht.

07.02.2020 / 09:57 / von: mma
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In den Kitas soll der Betreuungsschlüssel nicht eingehalten worden sein. (Symbolbild: Pixabay.com/Alexander Vollmer)

In den Kitas soll der Betreuungsschlüssel nicht eingehalten worden sein. (Symbolbild: Pixabay.com/Alexander Vollmer)

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Die grösste Schweizer Kita-Kette sieht sich erneut mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Bereits anfangs Jahr stand Globegarden in der Kritik und beschäftigte gar die Politik.

Nun bringen weitere Recherchen des Onlinemagazins «Republik» weitere mutmassliche Verfehlungen ans Licht.

Wie das Onlinemagazin berichtet, werfen ehemalige Mitarbeiter der Kita-Kette vor, Dokumente zu fälschen und so die Krippenaufsicht absichtlich zu täuschen. Die Kitas führen Präsenzlisten, die aufzeigen, wie viele Kinder an einem Tag anwesend sind. So soll sichergestellt werden, dass der Betreuungsschlüssel eingehalten wird. Je nach Kanton darf eine Betreuungsperson nicht mehr als fünf bis sieben Kinder betreuen. Diese Regel soll in den Kitas von Globegarden gleich mehrmals verletzt worden sein.

Um dies zu verschleiern, nutze die Firma verschiedene Tricks. So nutze die Kita-Kette die Tatsache aus, dass die Kontrollen der Aufsicht in der Regel angekündigt werden. So habe sie Zeit, um die Dokumente zu frisieren, bevor sie an die Behörden übergeben werden. Ein weiterer Trick sei, dass an Kontrolltagen temporäres Personal eingestellt werde.

Um auch bei den seltenen unangemeldeten Kontrollen die Listen manipulieren zu können, bedient sich Globegarden eines weiteren Kniffs. Sie hat ein Datenschutz-Merkblatt erstellt. Darin wird festgehalten, dass Kita-Leitungen der Aufsichtsbehörde zwar den Dienstplan und die Präsenzliste des Kontrolltages zeigen darf, nicht aber jene der vergangenen Woche. Diese Listen werden später von der Regionalleitung an die Behörden nachgereicht und falls nötig gefälscht.

Falls bei der unangemeldeten Kontrolle der Betreuungsschlüssel nicht aufgehe, werde das Personal dazu angehalten, Ausreden zu finden. Zum Beispiel, dass eine Betreuerin einen familiären Zwischenfall hatte oder ein Kind nur ausnahmsweise zur Betreuung in der Kita sei.

Globegarden-Geschäftsleiterin Christina Mair weist die Vorwürfe gegenüber der «Republik» entschieden zurück. Sie verweist darauf, dass die Regulierungen und Auflagen in jedem Kanton unterschiedlich seien. Es könne sein, dass eine Auslegung der geltenden Auflagen falsch verstanden wurde, so Mair weiter. 

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Lukas S.
am 13.11.2020 um 11:21
Ich bin Vater zweier globegarden Kinder, die total happy sind und jeden Tag voller Freude in die Kita springen. Ich bringe jeden Tag meine Kids und sehe seit Jahren die gleichen Gesichter. Die Betreuer in unserer Kita haben sich massiv über die Berichterstattung aufgeregt, dass sie globegarden nicht so erleben, haben mir gesagt dass sie Emails und Kommentare an Zeitungen geschickt haben und nie kontaktiert wurden. Unzufriedene Mitarbeiter gibt es sicher, wenn man aber fast 1000 Leute beschäftigt, dann ist wohl die Frage wieviel Prozent happy sind und wieviel nicht...ich kann nur sagen, meine Kids sind gerne in der Kita, haben Freunde gefunden und die Elternschaft und die Belegschaft sind nett. Mein Sohn aus erster Ehe war in einer kleinen Kita - da gabs gg noch nicht - und das war "Verwahrung". Das stand aber nie in der Zeitung...es ist übrigens trotzdem ein toller Junge geworden...
Wildwiib
am 14.08.2020 um 09:10
Mmh, die Vorwürfe tauchen von verschiedensten Seiten auf, dann ist wohl was dran. Und weshalb untersucht eine Kanzlei, ob bei GG alles mit rechten Dingen zu und her geht? Fachpersonen für derlei Themen sind ja eher nicht JuristInnen.