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Forschungsprogramm zur Bestimmung von Corona-Immunität initiiert

Eine Studie soll klären, wie viele Schweizerinnen und Schweizer bereits eine Coronainfektion durchgemacht haben und ob sie nach einer durchlaufenen Infektion immun sind. Das schweizweite Forschungsprogramm «Corona Immunitas» ist eine Initiative der Swiss School of Public Health (SSPH+), zu der zwölf Hochschulen zählen.

23.04.2020 / 16:05 / von: sda/mma
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Die Studie umfasst die gesamte Schweiz. (Symbolbild: KEYSTONE/EPA/RONALD WITTEK)

Die Studie umfasst die gesamte Schweiz. (Symbolbild: KEYSTONE/EPA/RONALD WITTEK)

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Das Forschungsprogramm «Corona Immunitas» der Swiss School of Public Health (SSPH+), zu der zwölf Hochschulen zählen, soll klären, wie viele Personen in der Schweiz bereits eine Infektion mit dem Coronavirus hinter sich haben und danach immun sind. 

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt die Studie inhaltlich und finanziell, wie SSPH+ und BAG am Donnerstag mitteilten. Wie es bei SSPH+ auf Anfrage hiess, handelt es sich um einen «relevanten Beitrag».

Das Programm ist ausgerichtet auf mindestens sechs Monate und erhebt den Anteil der Personen mit Antikörpern gegen das neue Coronavirus in der Schweizer Bevölkerung. Die repräsentativen Daten der Studie sollen Aufschluss zur Anzahl der Personen geben, die über Antikörper gegen das neue Coronavirus verfügen und die Frage klären, ob man sich trotz Antikörpern erneut anstecken kann.

Die Studien und Tests müssen als Programm schweizweit gebündelt und koordiniert werden, wie es weiter heisst. Nur so liessen sich verlässliche und vergleichbare Daten ermitteln.

Reaktivierung des öffentlichen Lebens ermöglichen

Nationale und kantonale Behörden sollen mit «Corona Immunitas» epidemiologische Entscheidungsgrundlagen für das Festlegen von verhältnismässigen Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung erhalten. Die Studie soll auch zur Öffnung und Reaktivierung der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens beitragen, denn Entscheide über die Aufrechterhaltung oder (gestaffelte) Lockerung des Notstandes müssen laut SSPH+ auf einer soliden Datengrundlage basieren. Dies wiederum bedinge Kenntnisse über die schweizweite Infektionsrate mit dem Coronavirus.

Aktuell sei nicht bekannt, wie viele Einwohner sich bereits mit dem Coronavirus infiziert haben und damit mit einiger Wahrscheinlichkeit immun dagegen sind. So wird vermutet, dass die Infektion bei vielen Menschen unbemerkt verläuft oder, bei leichten Beschwerden, mit einer Erkältung verwechselt wird. Zudem müsse, sobald ein Impfstoff auf dem Markt verfügbar sei, für eine gezielte und effektive Durchimpfung der Bevölkerung der Durchseuchungsgrad bekannt sein.

Im Rahmen des Forschungsprogramms sollen laut BAG und SSPH+ bis Oktober 2020 zeitlich gestaffelt rund 25'000 Personen aus der Allgemeinbevölkerung sowie spezifischen Berufsgruppen getestet und untersucht werden. Ob jemand eine Corona-Infektion durchlaufen hat, wird mittels Bluttest ermittelt: Finden sich Antikörper im Blut, kann auf eine durchgemachte Infektion geschlossen werden. 

Die SSPH+ koordiniert das Vorgehen zentral in enger Abstimmung mit Bund, Kantonen und den beteiligten Universitäten und Fachhochschulen. «Corona Immunitas» wird als Public Private Partnership unterstützt von der öffentlichen Hand, von Unternehmen aus der Privatwirtschaft und von Privatpersonen. Die Unabhängigkeit sei garantiert. 

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