Gewaltszenen bei jedem vierten Fussballspiel
Erstmals hat die polizeiliche Koordinationsstelle Sport der Schweiz ein Reporting über Gewalt an Fussballspielen aufgestellt. Bei 44 der 180 Super-League-Matches in der vergangenen Saison kam es zu Gewaltvorfällen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Das entspricht einem Anteil von rund 25%.
Alles in allem wurden im Rahmen des Reportings gut 600 Spiele der beiden höchsten Ligen und des Cups beurteilt. Bei knapp 70 davon kam es zu Gewalt, entweder an der Partie selbst, oder im Vorfeld oder Nachhinein des Spiels an Bahnhöfen oder in Stadionnähe.
Insbesondere Fanzüge sind anfällig für Ausschreitungen, wie das Reporting zeigt. So werden beispielsweise besonders häufig Pyros auf Perrons geworfen, wenn die Fanzüge durch Bahnhöfe fahren.
An drei von vier Spielen kommen durchschnittlich Pyrofackeln zum Einsatz, obwohl das Sprengstoffgesetz dies eigentlich verbietet. Schärfere Kontrollen von Fans an Stadioneingängen wären aus Sicht von Verantwortlichen sinnlos - die Fans würden die Pyros nämlich häufig beispielsweise über die Catering-Unternehmen in die Stadien schmuggeln.
Allerdings fordern die zuständigen Stellen, dass das Hooligan-Konkordat künfig konsequenter zum Einsatz kommt. So kann gegen Hooligans beispielsweise ein Stadionverbot oder eine Meldeauflage verhängt werden.