Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Impfkommission, erklärt die unterschiedlichen Strategien. (Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER)
«Herdenimmunität ist der falsche Weg für die Schweiz»
Die Impfstrategie der Schweiz ist klar. Zuerst werden ältere Menschen und Hochrisikopatienten geimpft. Indonesien beispielweise setzt jedoch auf eine schnellstmögliche Herdenimmunität. Deshalb werden zuerst junge Menschen geimpft. Doch diese Variante ist für die Schweiz nicht die richtige Strategie, erklärt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Impfkommission.
Christoph Berger erklärt im Interview mit RADIO TOP die unterschiedlichen Strategien:
Denn in der Schweiz seien vor allem die Spitäler überlastet. Dies weil vorwiegend ältere Menschen und Hochrisikopatienten bei einer Corona-Infektion in Pflege müssen. Viele davon würden auch sterben. Die Schweiz wolle genau diese hohen Zahlen von Spitaleinweisungen und Todesfälle reduzieren. Auf dieses Ziel sei auch die Impfstrategie ausgerichtet.
Auch Israel setzt auf eine andere Impfstrategie, als die Schweiz. So ist mittlerweile bereits ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Trotzdem befindet sich das Land immer noch in einem harten Lockdown. Dies zeige auch das Problem der Strategie, so Berger. Es brauche Zeit bis eine Herdenimmunität erreicht werden kann. Das heisst, dass viele Personen geimpft werden müssen.
Zudem sei bis jetzt noch nicht klar, ob die Impfstoffe die Übertragung des Virus auch hemmen würden. Zwar verhindere die Impfung eine Ansteckung oder einen harten Verlauf. Aber es kann noch nicht gesagt werden, ob geimpfte Personen das Virus weiterhin übertragen oder eben nicht.