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Komet «Neowise» rückt näher in den Abendhimmel

Seit Anfang Juli schweift der Komet «Neowise» über den Nachthimmel. In einigen Tagen soll man ihn wieder gut sehen können. Dann sogar mit blossen Augen.

15.07.2020 / 13:40 / von: mle
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Dieses Bild zeigt den Kometen am Morgen des 10. Juli mit einigen nachtleuchtenden Wolken... (Foto: Thomas Baer, Schwarzenberg, A)

Dieses Bild zeigt den Kometen am Morgen des 10. Juli mit einigen nachtleuchtenden Wolken... (Foto: Thomas Baer, Schwarzenberg, A)

...über dem dunklen Bregenzer Wald. (Foto: Thomas Baer, Schwarzenberg, A)

...über dem dunklen Bregenzer Wald. (Foto: Thomas Baer, Schwarzenberg, A)

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Der Komet C/2020 F3, «Neowise» genannt, streift seit Monatsbeginn über den Nachthimmel. Ab dem nächsten Wochenende wird er in einer neuen, attraktiven Position am Abendhimmel, nahe beim Grossen Himmelswagen, stehen. Mit seiner Leuchtkraft wird er dann sogar mit blossen Augen zu sehen sein. 

Der Schweifstern wurde am 27. März 2020 vom Weltraum-Teleskop «Wise» entdeckt. Am 3. Juli durchlief er den sonnennächsten Punkt seiner langgezogenen Bahn und steigerte gleichzeitig seine Helligkeit. Am 23. Juli wird er seine erdnächste Position erreichen. Wie die Astronomische Gesellschaft Winterthur in einer Mitteilung schreibt, wird er dann noch 103 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein (zum Vergleich: Die Sonne ist rund 150 Millionen Kilometer entfernt).

So kann man den Kometen sehen

Wer den Kometen bislang sehen wollte, musste früh aus den Federn. Nämlich um 3 Uhr morgens. Dann war er am besten sichtbar.

Wie Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg zu RADIO TOP sagt, sei «Neowise» auf dem Vormarsch im Abendhimmel. «Die Sichtbarkeit wird sich in den nächsten Abenden verbessern. Der Komet steigt höher und ist dann am nordwestlichen Horizont in der Abenddämmerung gut zu sehen.»

Irgendwo aufsteigen muss man nicht um den Kometen zu sehen. Wichtig sei nur eine freie Sicht in Richtung Nordwesten und dass keine Strassenlaterne in der Nähe sei. Denn sie würde das schwache Licht des Kometen und des Schweifes überstrahlen.

Sichtbar soll «Neowise» schätzungsweise noch bis am 25. Juli sein. Seine Helligkeit nimmt wegen der zunehmenden Distanz zur Sonne allmählich ab. 

Schmutzige Schneebälle 

Kometen sind wenige Kilometer kleine Körper aus gefrorenen Gasen und Staub. In der Nähe der Sonne tauen diese «schmutzigen Schneebälle» auf. Der Sonnenwind bläst dann aus der Dunstglocke um den Kometenkern Gas und Staub nach hinten weg und bildet so den oft Millionen Kilometer langen Schweif.

Der letzte wirklich helle Komet war im Frühling 1997 sichtbar. «Hale-Bopp», wie er nach seinem beiden amerikanischen Entdecker hiess, sorgte damals auf der Sternwarte Eschenberg an einem Mittwochabend mit über 1'000 Gästen aus der ganzen Schweiz für einen bis heute ungebrochenen Besucherrekord. 

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