Nach Migros: Auch Spar, Volg und Manor wenden sich von «Mohrenköpfen» ab
Migros hat am Mittwoch verlauten lassen, dass sie die Schokoküsse der Marke Dubler mit dem Namen «Morhenkopf»
aus dem Sortiment kippt. Hintergrund ist die rassistische Konnotation der Bezeichnung. Gerade aufgrund der aktuellen weltweiten Anti-Rassismus-Protesten sah sich die Migros aufgrund der «Mohrenköpfe» zunehmend mit Beschwerden der Kunden konfrontiert.Wie «20 Minuten» berichtet, könnten die Detailhändler Spar und Volg bald nachziehen. Ein Spar-Sprecher sagt zu der Zeitung: «Als weltoffenes und multikulturelles Unternehmen liegt uns sehr viel daran, dass niemand diskriminiert wird.»
Ein definitiver Entscheid sei bei Spar aber noch nicht gefallen. Ähnlich klingt es bei Volg: «Gegenwärtig führen wir Gespräche mit der Firma Dubler, diskutieren dieses Thema und sind aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehung bestrebt, eine einvernehmliche Lösung zu finden», wird eine Volg-Sprecherin auf 20min.ch zitiert.
Derweil zieht auch Manor Konsequenzen aus der Affäre: Sie hat am Donnerstag die Schokoküsse der Firma Richterich aus Laufen BL aus dem Sortiment genommen, wie die «ch media»-Zeitungen berichten. Der Produzent führt die Süssigkeit unter dem Namen «Schaum-Mohrenkopf».
Nachfrage nach Dubler-«Mohrenköpfen» steigt
Anders sieht es etwa bei der Kantinen-Betreiberin SV Group aus: Dort stehen die Dubler-«Mohrenköpfe» weiterhin zum Verkauf. Ähnlich äussern sich diverse kleinere Detailhändler. Gemäss deren Angaben nimmt die Nachfrage nach den Dubler-Schokoküssen sogar zu, seit die Affäre ihren Lauf genommen hat.
Robert Dubler, Fabrikant der umstrittenen «Mohrenköpfe», bleibt nach dem Entscheid der Migros standhaft: Er werde den Namen seines Produkts nicht ändern, so Dubler. Auch die Junge SVP stört sich am Vorgehen der Migros: Sie hat am Donnerstagmorgen am Zürcher Hauptbahnhof gar eine Verteilaktion von Dubler-Schokoküssen
organisiert.Die Debatte um die Schokoküsse wird auch auf den sozialen Medien emotional geführt: Facebook-Beiträge der Migros werden derzeit hundertfach kommentiert. Zum Teil mit Zuspruch («Vielen Dank liebe Migros. Ein Zeichen gegen Rassismus»), zum Teil mit Hohn («Kein normaler Bürger versteht das»). Die Migros hält trotz der emotionalen Debatte bisher an ihrem Entscheid fest – sie habe damit gerechnet, dass der Entscheid polarisieren werde.