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Politologe Longchamp: «Abwahlen bringen böses Blut»

Die heutigen Bundesratswahlen zeigen: Abwahlen bleiben unbeliebt. Ob es in der Schweizer Politik mehr Dynamik braucht, darüber sind sich Politologen uneinig.

11.12.2019 / 19:12 / von: lny
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Ignazio Cassis' Sitz wackelte bei der diesjährigen Bundesratswahl, fiel aber nicht. (Bild: Schweizerische Bundeskanzlei)

Ignazio Cassis' Sitz wackelte bei der diesjährigen Bundesratswahl, fiel aber nicht. (Bild: Schweizerische Bundeskanzlei)

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Der historische Sieg der Grünen bei den Wahlen im Oktober blieb folgenlos bei den Bundesratswahlen. Ignazio Cassis' Sitz wackelte zwar, aber das reichte nicht. «Abwahlen bringen böses Blut», meint Politologe Claude Longchamp im Interview mit RADIO TOP. Daher sind sie äusserst selten, ebenso wie zweite Wahlgänge für Bundesräte.

Amtszeitbeschränkung keine Gefahr für Stabilität

Im Vorfeld der Wahlen wurde auch die Forderung nach einer Amtszeitbeschränkung wieder laut. Damit sollen Ergebnisse der Parlamentswahlen einbezogen werden. Die Kritik von Parteien wie der SVP, dass eine Amtszeitbeschränkung die Stabilität beeinträchtige, teilt Claude Longchamp nicht. «Es wäre besser, wir hätten bei der Gesamterneuerungswahl tatsächlich eine Erneuerungswahl und nicht eine Bestätigungswahl», sagt er. Das würde die Stabilität nicht tangieren.

Schweizer Politik ist langsam

Anders sieht das Marc Bühlmann, ebenfalls Politologe. Die Schweizer Politik reagiere langsam. «Um eine Mehrheit der Gesellschaft hinter sich zu bringen, geht es relativ lange», erklärt er gegenüber RADIO TOP. Daher sei es übereifrig, gleich nach den Parlamentswahlen die Zusammenstellung des Bundesrates umzustellen.

Im Beitrag von RADIO TOP sprechen Claude Longchamp und Marc Bühlmann über Abwahlen und Veränderungen des Bundesrates:

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