Mit Hilfe der DNA sollen mehr Täter überführt werden. (Symbolbild: pixabay.de/PublicDomainPictures)
Polizei soll mehr Informationen aus DNA gewinnen
Bis anhin kann die Polizei eine DNA-Spur von einem Tatort lediglich mit einer Datenbank von DNA-Profilen abgleichen. Etwa 192'000 Personen sind in dieser Datenbank erfasst. Gibt es eine Übereinstimmung, kann sich die Polizei auf diese Person konzentrieren.
Justizministerin Karin Keller-Sutter will der Polizei jetzt noch mehr Möglichkeiten im Umgang mit DNA-Spuren geben, wie die Ostschweiz am Sonntag berichtet. Die DNA-Spuren sollen neu auch inhaltlich analysiert werden. Auf diese Weise könnten beispielsweise körperliche Merkmale wie Haar-, Augen- oder Hautfarbe bestimmt werden. So könnte die Polizei besser nach der entsprechenden Person fahnden, auch ohne dass die Person in der DNA-Datenbank erfasst ist.
Der eidgenössische Datenschützer Adrian Lobsiger nennt den Plan der Justizministerin Karin Keller-Sutter gegenüber der Ostschweiz am Sonntag «heikel». Bei schweren Verbrechen hat er Verständnis, bei kleinerein Delikten sei die Methode jedoch unverhältnismässig.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter will auch eine zweite Verwendung der an einem Tatort gefundenen DNA ermöglichen. Bei der sogenannten Verwandtenrecherche kann die Polizei in der DNA-Datenbank nach Verwandten des Täters suchen, die ähnliches Erbgut haben. So kann die Polizei durch einen in der Datenbank aufgeführten Verwandten des Täters zum Täter selbst gelangen.