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Lehrerverband von Volksschulamts-Entscheid überrumpelt

Schwangere Lehrerinnen müssen im Kanton Zürich ab Dienstag wieder unterrichten. Dies, obwohl sie laut Bund zur Corona-Risikogruppe zählen. Der Lehrerverband hat dafür kein Verständnis.

21.09.2020 / 18:23 / von: mma
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Ob schwanger oder nicht: In Zürich müssen alle Lehrerinnen wieder ins Schulzimmer. (Symbolbild: KEYSTONE/APA/APA/HELMUT FOHRINGER)

Ob schwanger oder nicht: In Zürich müssen alle Lehrerinnen wieder ins Schulzimmer. (Symbolbild: KEYSTONE/APA/APA/HELMUT FOHRINGER)

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Am Dienstag müssen schwangere Lehrerinnen im Kanton Zürich wieder vor ihre Klasse stehen.

Am Freitag teilte das Volksschulamt den Entscheid der Lehrerschaft mit. Dies machte RADIO TOP am Montag publik. Und dies, obwohl Schwangere laut Bund zur Risikogruppe gehören. Bisher konnten sich Schwangere mittels ärztlichem Attest krankmelden.

Die Kritik der Gewerkschaften – im Beitrag von RADIO TOP:

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Der Entscheid stösst auf heftige Kritik. So seien die Schutzmassnahmen für Schwangere in den Schulen fraglich, erklärt Fabio Höhener, Gewerkschaftssekretär des VPOD. Es gebe keine Kontrolle seitens des Volksschulamtes, ob die Massnahmen auch tatsächlich eingehalten werden.

Auch seitens Lehrerverband wird der Entscheid kritisiert. Der Präsident des Zürcher Lehrerverbandes, Christian Hugi, erklärt gegenüber RADIO TOP, dass man vom Entscheid überrumpelt worden sei. Er macht sich allerdings nicht nur Sorgen um den Schutz der Schwangeren, sondern auch um den damit verbundenen administrativen Aufwand. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies mit dieser Hau-Ruck-Methode funktioniert.» Die Schulleitungen müssten zuerst mit den Betroffenen Lösungen suchen. Zudem wurden für die Betroffenen Stellvertretungen organisiert.

Das Zürcher Volksschulamt weist die Kritik zurück. Es bezog gegenüber RADIO TOP lediglich schriftlich Stellung: «Die Risikobeurteilung durch einen beauftragten Arbeitsmediziner bestätigt, dass bei einer vollständigen und konsequenten Umsetzung der aufgeführten Schutzmassnahmen ein ausreichender Schutz besteht, um den Präsenzunterricht auf allen Schulstufen erteilen zu können.»

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David
am 21.09.2020 um 20:44
Ich finde es bedenklich, dass die Volksschule in der Steinzeit stehengeblieben ist und für Risikopersonen kein Fernunterricht möglich ist. Weil die Schule unfähig ist, modernere Konzepte zu entwickeln, werden schwangere Lehrpersonen bewusst einem Risiko ausgesetzt. Was ist mit Kinder, welche zuhause engen Kontakt mit Risikogruppen haben oder selber dazugehören? Haben die auch keine Möglichkeiten für Fernunterricht? Warum geben Lehrpersonen aus Risikogruppen nicht Fernunterricht an Kinder aus Risikogruppen?