Lehrerverband von Volksschulamts-Entscheid überrumpelt
Am Dienstag müssen schwangere Lehrerinnen im Kanton Zürich wieder vor ihre Klasse stehen.
Am Freitag teilte das Volksschulamt den Entscheid der Lehrerschaft mit. Dies machte RADIO TOP am Montag publik. Und dies, obwohl Schwangere laut Bund zur Risikogruppe gehören. Bisher konnten sich Schwangere mittels ärztlichem Attest krankmelden.Die Kritik der Gewerkschaften – im Beitrag von RADIO TOP:
Der Entscheid stösst auf heftige Kritik. So seien die Schutzmassnahmen für Schwangere in den Schulen fraglich, erklärt Fabio Höhener, Gewerkschaftssekretär des VPOD. Es gebe keine Kontrolle seitens des Volksschulamtes, ob die Massnahmen auch tatsächlich eingehalten werden.
Auch seitens Lehrerverband wird der Entscheid kritisiert. Der Präsident des Zürcher Lehrerverbandes, Christian Hugi, erklärt gegenüber RADIO TOP, dass man vom Entscheid überrumpelt worden sei. Er macht sich allerdings nicht nur Sorgen um den Schutz der Schwangeren, sondern auch um den damit verbundenen administrativen Aufwand. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies mit dieser Hau-Ruck-Methode funktioniert.» Die Schulleitungen müssten zuerst mit den Betroffenen Lösungen suchen. Zudem wurden für die Betroffenen Stellvertretungen organisiert.
Das Zürcher Volksschulamt weist die Kritik zurück. Es bezog gegenüber RADIO TOP lediglich schriftlich Stellung: «Die Risikobeurteilung durch einen beauftragten Arbeitsmediziner bestätigt, dass bei einer vollständigen und konsequenten Umsetzung der aufgeführten Schutzmassnahmen ein ausreichender Schutz besteht, um den Präsenzunterricht auf allen Schulstufen erteilen zu können.»