Ausserrhoden prüft Alternative für Asylheim
Der Ausserrhoder Regierungsrat prüft eine Alternative zum geplanten Asylzentrum «Sonneblick» in Walzenhausen, wie er am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt. Neu kläre der Regierungsrat ab, ob sich ein Asylzentrum in Herisau im kantonseigenen Objekt Krombach 16 neben dem Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden (PZA) einrichten lasse. Das heutige Asylzentrum «Landegg» werde spätestens im Frühjahr 2021 geschlossen.
Der Gemeinderat Herisau gibt sich in einer Mitteilung am Mittwoch irritiert. Die Regierung habe ihren Entscheid ohne Einbezug der Standortgemeinde gefällt: «Das ist für uns nicht die ideale Art zusammenzuarbeiten», kritisiert Gemeindepräsident Renzo Andreani in der Mitteilung.
Im Frühjahr 2016 gab der Regierungsrat bekannt, dass er auf den 1. Januar 2017 im Haus der Stiftung «Sonneblick» in Walzenhausen ein Asylzentrum eröffnen will. Einsprachen gegen das Bauverfahren verhinderten aber die Eröffnung bis heute.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wolle der Kanton einerseits das vor Obergericht hängige Verfahren bezüglich der Nutzung des Gebäudes «Sonneblick» abwarten. Andererseits wolle der Regierungsrat vorausschauend sicherstellen, dass er im Frühjahr 2021, wenn die «Landegg» in Lutzenberg schliesst, seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Führung eines Asylzentrums nachkommen könne.
Da der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) den Leistungsauftrag für das Wohn- und Pflegezentrum WPZ im Krombach gekündigt habe, ergebe sich für den Kanton eine neue Möglichkeit zur Errichtung eines kantonalen Asylzentrums. Die frei werdende Liegenschaft Krombach 16 in Herisau befinde sich im Eigentum des Kantons und sei laut Regierungsrat für eine Kollektivunterbringung von Asylsuchenden grundsätzlich geeignet. Die Nutzung des Gebäudes als Asylzentrum werde nun durch den Kanton näher geprüft.