Die belgische Stadt Antwerpen ist die Kokshochburg von Europa. Auf Platz zwei folgt trotz Berechnungsfehler St.Gallen. (Symbolbild: KEYSTONE/DPA/A4281/_CHRISTIAN CHARISIUS)
Berechnungsfehler: St.Galler Kokainkonsum nicht ganz so hoch
Dass St.Gallen in der Rangliste der europäischen Städte mit dem höchsten Kokainkonsum jeweils weit oben mit dabei ist, ist nicht neu. Dass der Wert aber plötzlich von einem Jahr zum anderen um das Doppelte angestiegen ist, hat vergangene Woche für Erstaunen und Zweifel an der europaweiten Studie gesorgt. Nun ist auch bekannt weshalb:
Die Zahlen sind falsch berechnet worden. Sie liegen in Wahrheit einen Drittel tiefer als die Studienergebnisse aktuell ausweisen. Die Forschenden von der Universität Lausanne hatten die falsche Kläranlage als Berechnungsgrundlage einbezogen. Die Messungen im Abwasser haben sie bei der ARA Hofen vorgenommen, aber mit der Anzahl von Personen gerechnet, die an die ARA Au angeschlossen sind.
Die Forschenden haben also die Messungen bei der grösseren St.Galler Kläranlage gemacht, aber beim Berechnen des Durchschnitts den Messwert durch die kleinere Einwohnerzahl geteilt. Dadurch entstand ein Fehler von rund einem Drittel, hat das St.Galler Tagblatt auf Nachfrage bei der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) erfahren, die an der Studie beteiligt ist.
Am zweiten Platz für St.Gallen auf der europäischen Rangliste des Kokainkonsums ändert nichts. Der Abstand zwischen dem drittplatzierten Amsterdam und St.Gallen ist aber deutlich weniger gross. Dafür ist nun die belgische Stadt Antwerpen mit Abstand auf dem ersten Rang.