EVZ Altstätten: Untersuchung zu Fotos eines Asylsuchenden
Zu den Fotos laufe eine Untersuchung, bestätigt Daniel Bach, Sprecher des Staatssekretariats für Migration (SEM), gegenüber der Nachrichtenagentur sda Informationen aus einem «Blick»-Artikel vom 4. März.
Konkret geht es dabei um einen Asylsuchenden aus Georgien, der im Januar in Buchs SG aufgegriffen wurde. Um seine Identität abzuklären, wurde der Mann im Empfangs- und Verfahrenszentrum Altstätten (EVZ) fotografiert. Einige dieser Bilder liegen dem «Blick» vor, der sie auf seiner Online-Plattform veröffentlicht hat.
Im Artikel dazu wird unter anderem kritisiert, dass der Mann sich bis auf die Unterwäsche ausziehen musste und dass die Fotos von einer EVZ-Angestellten mit dem Handy gemacht wurden.
Diese Vorwürfe werden nun vom SEM untersucht. Dabei werde abgeklärt, unter welchen Umständen die Bilder aufgenommen worden seien, ob die Weisungen dazu eingehalten wurden und wie die Bilder aus dem EVZ gelangten, sagt Bach.
Unter anderem sei in solchen Fällen vorgeschrieben, dass die Asylsuchenden dazu ihr ausdrückliches Einverständnis abgeben. Weiter müssten dabei zwei Leute des SEM anwesend sein.
Wenn Frauen fotografiert werden, dürften keine Männer anwesend sein. Und es soll dafür jeweils nur die Körperstelle entblösst werden, die auch fotografiert wird, so der Sprecher.
Zudem sollten die Bilder in der Regel mit einer Kamera des SEM und nicht mit einem Handy aufgenommen werden. Gebe es keine andere Möglichkeit, müssten die Fotos auf dem Handy sofort gelöscht werden, sobald sie in die geschützte Datenbank des SEM übertragen wurden.
Der Asylsuchende war nach der Unterbringung in Altstätten Ende Januar ins St.Galler Kantonsspital eingeliefert worden und verstarb dort. Der Mann sei bereits todkrank in Buchs aufgegriffen worden, erklärte dazu der SEM-Sprecher.