Bruno Zanga, Kommandant der Kapo St. Gallen, Regierungsrat Fredy Fässler, und Markus Kobler, Chef Zoll Ost, vorne von links, sowie Simon Bless, Einsatzleiter der Kantonspolizei, Daniel Bach, Kommunikation Staatssekretariat für Migration, und Jürg Eberle, Leiter Migrationsamt St. Gallen, hinten von links, an einer Medienkonferenz. (Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Flüchtlingssituation in Buchs SG: Behörden sehen Handlungsbedarf
Am Grenzbahnhof Buchs SG haben die illegalen Einreisen von afghanischen Flüchtlingen stark zugenommen. Am Mittwoch informierte Fredy Fässler (SP), Vorsteher des St. Galler Sicherheits- und Justizdepartements, mit Fachleuten über die Situation.
RADIO TOP war vor Ort:
Seit dem Sommer gelangten vermehrt vor allen afghanische Flüchtlinge mit Zügen aus Wien und Bukarest an den Grenzbahnhof in Buchs, hiess es an der Medienkonferenz. Seit Juli seien rund 2500 Personen in Buchs illegal eingereist. Pro Woche werden zwischen 50 bis 260 Personen gezählt. Am Mittwochmorgen seien es beispielsweise 38 Personen gewesen.
Es handle sich vor allem um junge Männer und Jugendliche, die sich schon länger auf dem Weg aus dem Balkan nach Zentral- und Westeuropa befänden. Sie hätten zumeist Österreich als Aufenthaltsort angegeben.
Die Rückführung dieser Personen stelle die Behörden vor grosse administrative Herausforderungen, erklärte Bruno Zanga, Kommandant der St. Galler Kantonspolizei. In Buchs finde eine erste Sicherheitsüberprüfung und Identitätsabklärung statt.
Zusätzliches Zentrum geplant
Weil diese Abklärungen mehr als einen Tag benötigten und wegen der hohen Zahl der Flüchtlingen reiche der Platz in Buchs aber nicht aus. Deshalb würden die Flüchtlinge und Migranten zusätzlich in einer Unterkunft in Wil SG untergebracht.
Problematisch sei, dass diese Personen am Folgetag oft nicht mehr auffindbar seien. Inhaftieren können man diese Leute aber nicht, dafür fehle die Rechtsgrundlage. Im Dezember soll deshalb ein Bearbeitungszentrum direkt in Buchs in Betrieb gehen.