Frau aus St.Gallen in Minsk verhaftet
Bei der Protestaktion von Frauen in Belarus gegen Staatschef Alexander Lukaschenko vom 19. September hat es nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 300 Festnahmen gegeben. Das Bürgerrechtsportal «spring96.org» veröffentlichte die Namen von 314 Frauen, die bei der Aktion in der Hauptstadt Minsk in Gewahrsam kamen.
Verhaftet wurde auch eine St.Gallerin dies berichtet das «St.Galler Tagblatt», es handle sich um eine Frau, die vergangenen Samstag an der Frauendemonstration in Minsk teilgenommen hatte. Die letzte Nachricht der St.Gallerin, die im Rheintal arbeitet, kam aus dem Gefangenenbus.
Tägliche Proteste
Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Belarus täglich zu Protesten. Lukaschenko hatte sich mit rund 80 Prozent der Stimmen nach 26 Jahren im Amt zum Wahlsieger erklären lassen. Der 66-Jährige strebt eine sechste Amtszeit an. Die Opposition hält dagegen Swetlana Tichanowskaja für die wahre Siegerin.
Das EDA bestätigte, bereits im Anschluss an die umstrittenen Präsidentschaftswahlen seine Sorge über die angespannte Lage Ausdruck verliehen zu haben. Man habe die Behörden mehrmals unmissverständlich aufgerufen, die Menschenrechtsverpflichtungen zu achten, friedliche Demonstrationen zuzulassen und inhaftierte Demonstranten wieder freizulassen, so das EDA.