«Gspürsch mich, fühlsch mich»-Gremium im St.Galler Regierungsrat?
Stefan Kölliker kriegt harte Kritik von St.Galler SVP-Präsident Walter Gartmann. (Bild:stefan-koelliker.ch)
Der Kanton St.Gallen teilte am Montagmorgen mit, dass Stefan Kölliker nicht für den Ständerat kandidiert. Er wolle sich lieber auf sein Regierungsmandat konzentrieren und wichtige Vorhaben im Bildungsdepartement zum Abschluss bringen. Seit Karin Keller-Sutter in den Bundesrat gewählt wurde, gibt es Spekulationen über mögliche Nachfolger im Ständerat. Regierungsrat Stefan Kölliker wäre gerade ein möglicher Kandidat für die SVP gewesen.
Diese Mitteilung von heute Morgen passt jedoch dem St.Galler SVP Präsident Walter Gartmann nicht. Die Abmachung sei gewesen, dass die Delegiertenversammlung im Januar die möglichen Kandidaten der SVP wählt. Ausserdem sei er erstaunt, dass die Staatskanzlei so eine Mitteilung verschickt.
Auf der anderen Seite wollte Stefan Kölliker nicht bis zur Delegationsversammlung im Januar warten. Er wollte vorher reinen Tisch machen. «Ich habe den Parteien meine Haltung und meinen Entscheid bereits vor einigen Tagen mitgeteilt und es ist in meinem Interesse, Klarheit zu schaffen, was meine Person betrifft», begründet Stefan Kölliker seine frühe Bekanntgabe.
Stefan Kölliker und Walter Gartmann nehmen Stellung im Beitrag auf RADIO TOP:
Als offizieller Ständeratskandidat gilt Regierungsrat Benedikt Würth
von der CVP. Die beiden Regierungsräte hätten dann gegeneinander Wahlkampf machen müssen. Gemäss Walter Gartmann hätte dies Auslöser für die Absage von Stefan Kölliker sein können. «Ich denke, die haben in der Regierung eine «Gspürsch mich, fühlsch mich»-Situation und ich finde das ziemlich schwach. Die Beiden haben sicher miteinander eine Vereinbarung getroffen.»Stefan Kölliker konnte zu dieser Aussage nichts sagen. Er meint, dass die Konzentration auf sein Regierungsmandat der einzige Grund sei.
Neben CVP Regierungsrat Benedikt Würth kandidiert auch Susanne Vincenz-Stauffacher von der FDP. Die SVP möchte Anfang Januar bekannt geben, wer für sie ins Rennen steigt.