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St.Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa rechtfertigt Polizeieinsätze

Die St. Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa (SP) hat die Polizeieinsätze rund um die Ausschreitungen am Osterwochenende als verhältnismässig bezeichnet. Damit seien die Probleme aber nicht gelöst. Es brauche eine politische Aufarbeitung.

05.04.2021 / 14:55 / von: sda/lpe
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Die Polizei erhöhte ihre Präsenz über Ostern. (Bild: RADIO TOP)

Die Polizei erhöhte ihre Präsenz über Ostern. (Bild: RADIO TOP)

Die Polizei sei angesichts der Aufrufe zu Partys und Gewalt in St. Gallen gut vorbereitet gewesen, sagte die seit Anfang Jahr amtierende Stadtpräsidentin am Montag. Die Einsätze am Karfreitag und am Ostersonntag seien verhältnismässig gewesen. Es sei gelungen, den Schaden zu begrenzen.

Die Polizei habe zuerst den Dialog mit den Jugendlichen gesucht und erst eingegriffen, als es von Seiten eines Teils der Jugendlichen zu Gewalt gekommen sei. Nach der Eskalation vom Freitag , Flaschen, Steine und ein Molotowcocktail wurden geworfen, die Polizei reagierte mit Gummischrot und Reizgas, habe die Polizei am Sonntag präventiv handeln müssen.

Grosseinsatz wird analysiert

Die Einsatzkräfte wiesen Hunderte Personen aus der Stadt weg. Dieser Grosseinsatz werde jetzt analysiert und aufgearbeitet, erklärte Pappa. Bei 500 Wegweisungen habe die Polizei nicht mit jedem Jugendlichen lange diskutieren können. Einzelne ungerechtfertigte Wegweisungen seien nicht auszuschliessen.

Bei den umfangreichen Kontrollen ist potenziell gefährliches Material , wie etwa Sprit und Flaschen, sichergestellt worden. «Die Kontrollen haben die Gewalt aufgehalten», zeigte sich die Stadtpräsidentin im überzeugt. Damit seien die Probleme aber nicht gelöst. «Wir haben eine gesellschaftliche Konfliktsituation.» Die Bewältigung der Coronakrise löse bei vielen Unmut und Ängste aus. Massnahmen dagegen seien nur auf kantonaler oder nationaler Ebene möglich. Pappa will deshalb mit der Kantonsregierung und mit Vertreterinnen und Vertretern der nationalen Politik das Gespräch suchen.

Jugendliche haben «Action» gesucht

Die ausgebildete Sozialpädagogin Pappa hatte am Freitagabend, bevor die Gewalt eskalierte, auf dem Roten Platz das Gespräch mit Jugendlichen gesucht. Es sei eine «kunterbunte Mischung» von jungen Menschen versammelt gewesen. Viele hätten einfach «Action» gesucht und «verschiedene Zusammenhänge nicht verstanden».