St.Galler Polizei rechtfertigt Zurückhaltung in Rapperswil
Bei einer unbewilligten Corona-Demonstration in Rapperswil-Jona SG nahmen rund 4’000 Personen teil. Die Stadt hatte eine entsprechende Bewilligung zuvor abgelehnt. Dennoch löste die Polizei die Demonstration nicht auf. Dafür ernten die Einsatzkräfte heftige Kritik.
Gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» äussert sich nun Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, zu den Vorwürfen und verteidigt das Vorgehen der Einsatzkräfte. Hätte die Polizei beispielsweise Tränengas oder Gummischrot eingesetzt und die Demonstrierenden eingekesselt, wäre der Aufschrei laut Krüsi nicht weniger gross gewesen. Auch das epidemiologische Risiko sei bei aufgeregter Stimmung und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Einsatzkräften massiv erhöht.
Weiter argumentiert Krüsi, dass die Demonstranten im Unterschied zu den Ausschreitungen in St.Gallen nicht gewaltbereit waren. Und mit ebendieser fehlenden Gewaltbereitschaft argumentiert Krüsi für den verhaltenen Auftritt der Kantonspolizeien. Zudem stelle eine Teilnahme an einer nicht bewilligten Demonstration «lediglich» eine Übertretung im Sinne der Covid-Verordnung dar. Dafür mögliche Sach- und Personenschäden in Kauf zu nehmen, sei keine Option.