St.Galler Schüler weisen vermehrt rechtsextreme Tendenzen auf
Im Kanton St.Gallen sind an Schulen vermehrt rechtsextreme Tendenzen spürbar. In den vergangen drei Jahren gebe es wieder vermehrt Schülergruppen, die rechtsextreme Parolen nutzen, um beispielsweise auf dem Pausenplatz Schüler aus anderen Kulturen einschüchtern. Das erklärt Esther Luder Müller, die Leiterin der Anlaufstelle für Radikalisierung und Extremismus des Kantons St.Gallen, gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».
Man erkenne die Tendenzen bei Jugendlichen meistens an ihren Äusserungen und ihrem Verhalten. Es könne vorkommen, dass jemand den Hitlergruss mache oder eine Schülergruppe demonstrativ mit dem Schweizer-Kreuz-Shirt «Nicht-Schweizer» bedrängen. Auch nennnt die Leiterin der Fachstelle ein Beispiel, bei dem sich Jugendliche in einem Jugendtreff fremdenfeindlich äusserten und auf klare Ansagen der anwesenden Mitarbeitenden verbal aggressiv reagierten. Die gleichen Personen würden auch durch Schmierereien und Sachbeschädigung auffallen.
Bei Rechtsextremismus werde gleich vorgegangen wie bei allen Ideologien. Es gehe darum, präventiv achtsam zu sein und klar Stellung zu beziehen. Man müsse eindeutig Aussagen oder Verhalten ansprechen. Nur einmal darüber zu sprechen reiche laut Luder Müller nicht aus.
Die Fachstelle für Radikalisierung und Extremismus ist vor zwei Monaten ins Leben gerufen worden. Sie dient als Anlaufstelle für Privatpersonen, Arbeitgeber oder beispielsweise Sportclubs.