Die Thurklinik ist nach eigenen Angaben die zweitgrösste Privatklinik des Kantons St.Gallen. (Symbolbild: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE)
Thurklinik wehrt sich gegen ein Flüchtlingszentrum
Das Flüchtlingszentrum solle schon ab Anfang Januar im geschlossenen Seniorenzentrum Marienfried entstehen, teilte die Thurklinik am Mittwoch mit. Die Klinik, welche sich im anderen Teil des Hauses Marienfried befindet, fühlt sich davon überrumpelt.
Als unmittelbare Anstösserin habe sie «bei so wenig Vorlaufzeit keinerlei Möglichkeit gehabt, eigene Massnahmen bezüglich Betriebskonzept, Lärmschutz oder Sicherheit zu ergreifen».
Bis zu 116 Menschen sollen untergebracht werden
Begründet wird die Forderung nach einer Baubewilligung damit, dass mit der Umnutzung eine Verdoppelung der Kapazität erfolgt. «Wo bisher maximal 58 betagte Menschen ein beschauliches Leben führten, sollen jetzt bis zu 116 Menschen untergebracht werden, vor allem junge Männer aus Afghanistan», heisst es in der Mitteilung.
Das sei eine massive Änderung der Nutzung, was auch bauliche Konsequenzen haben müsse. Es gehe etwa um eine Erweiterung der Infrastruktur oder die Schaffung von Fluchtwegen.
Ausstand von Gemeindepräsident gefordert
Weiter fordert die Klinik den Ausstand von Gemeindepräsident Lucas Keel und dessen Stellvertreter Ruedi Müller aus dem Vorstand der Uznacher Baukomission. Aufgrund ihrer Nähe zum Grundeigentümer der Liegenschaft, dem Zweckverband Seniorenzentrum Uzwil, bestünde für sie ein Interessenkonflikt. Müller ist gemäss Klinikmitteilung aktueller, Keel ehemaliger Präsident des Zweckverbandes.
Die Thurklinik ist nach eigenen Angaben die zweitgrösste Privatklinik des Kantons. Zu den Fachgebieten zählen etwa Gynäkologie, Orthopädie oder die plastische Chirurgie.