Rainer Fischbacher ist der Überzeugung, dass ein Shutdown mehr Schäden verursacht als nützt. (Symbolbild: KEYSTONE/DPA/MAURIZIO GAMBARINI)
Weil er den Shutdown kritisierte, musste er zurücktreten
Vor zwei Wochen ist Rainer Fischbacher vom Amt des Ausserrhoder Kantonsarztes zurückgetreten. Insgesamt sieben Jahre war er als Kantonsarzt tätig, ab Ende 2019 noch als Stellvertreter. In einem Leserbrief hatte er sich gegen die Corona-Massnahmen des Bundesrates gestellt. Darin unterstützt er das Referendum gegen das Notrecht und übt scharfe Kritik am Bundesrat und den Corona-Massnahmen. Das war für seinen Vorgesetzten zu viel.
Der Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Yves Noel Balmer hatte am Leserbrief gar keine Freude. Darüber hat zuerst die «Weltwoche» berichtet. Gegenüber «tagblatt.ch» erklärt Yves Noel Balmer, dass Rainer Fischbacher in seiner Funktion als stellvertretender Kantonsarzt nicht öffentlich die Massnahmen des Bundes kritisieren kann. Deshalb habe er ihn vor die Wahl gestellt: Entweder, er verzichte in Zukunft auf derartige Aussagen, oder er trete zurück.
Rainer Fischbacher hat sich für den Rücktritt entschieden. Der Arzt betont, dass er kein Corona-Skeptiker sei: Er ist aber der Überzeugung, dass ein Shutdown mehr Schäden verursacht als nützt. Er nennt soziale Isolation, Depressionen, fehlende Perspektiven, Angst und Arbeitslosigkeit als Beispiele für Schäden, die der Shutdown verursacht.