Patrik Wägeli (r.) schafft die Olympia-Limite nicht, kann sich allerdings dennoch freuen. (Screenshot: TELE TOP)
«Fastest Farmer» verpasst Olympiaqualifikation knapp
Es war der Schockmoment für Patrik Wägeli, als drei Tage vor dem Start des Marathons in Belp am 14. März das Rennen wegen des schlechten Wetters kurzfristig abgesagt wurde. Für viele Marathonläufer war dies die einzige Möglichkeit im Corona-Jahr einen Marathon in der Schweiz zu laufen und gleichzeitig die Marke von 2:11:30 Stunden anzustreben, welche automatisch die Olympiaqualifikation für Tokio 2021 bedeutet hätte.
Fokus Belp begraben und neuer Fokus gesteckt
Enttäuscht blieb der «Fastest Farmer», wie sich Patrik Wägeli auch nennt, zu Hause und musste mit der Enttäuschung zurechtkommen und gleichzeitig einen neuen Fokus setzen. «Ich war am Wochenende im Loch. Ich versuchte mich zu fokussieren. Es fiel mir schwer mich auf den Marathon in Dresden festzulegen.» In Dresden wird die gesamte Distanz in mehreren Runden à 2,5km gelaufen. Und das mag der schnelle Bauer nicht: «Ich laufe auch nicht gerne auf der Bahn Runden. Ich wusste jedoch, dass die Strecke schnell ist.»
So entschied sich der Thurgauer, klangheimlich nach Dresden zu reisen, statt auf den Wiederholungstermin in Belp am 4. April zu warten. «Ich renne lieber im März als im April. Wenn es dumm läuft, ist es im April schon zu warm für einen Marathon, das mag ich nicht», gesteht der 30-Jährige.
Nur vier waren schneller
Der EM-Teilnehmer von 2018 lief den Marathon in Dresden am Sonntag bei windigen Verhältnissen in 2:13:13 Stunden, womit er seinen persönlichen Bestwert aus dem letzten Jahr (2:15:22 in Sevilla) um über zwei Minuten verbesserte. Bis nach der Hälfte des Rennens lag der 30-jährige Thurgauer auf Kurs, um eine Zeit im Bereich der Olympia-Limite (2:11:30) zu laufen. Dieses Tempo konnte er nicht ganz durchziehen.
Gleichwohl darf er sich freuen, denn nur vier Schweizer sind die Marathondistanz jemals schneller gelaufen: der nationale Rekordhalter Tadesse Abraham, Viktor Röthlin (Europameister 2010), Daniel Bölz und Bruno Lafranchi. «Mich macht diese Zeit stolz. Auch wenn mein grosses Ziel, die Limite für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 zu laufen, nicht in Erfüllung gegangen ist», so der Marathonläufer weiter. Doch sein Ziel ist klar: Die Limite für die olympischen Spiele 2024 in Paris zu knacken.
TELE TOP hat den schnellsten Marathonläufer aus dem Thurgau besucht und mit ihm über den historischen Lauf gesprochen: