In Kreuzlingen geben nur noch fünf Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimme an der Urne ab. (Symbolbild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)
Kreuzlingen schliesst drei von vier Wahllokalen
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wenn Herr und Frau Schweizer abstimmen, tun sie dies meist per Briefwahl und nicht an der Urne. Das zeigt sich auch am Beispiel der Stadt Kreuzlingen. Während vor rund 20 Jahren noch rund 40 Prozent ihre Stimme an der Urne abgaben, sind es mittlerweile nur noch fünf Prozent. Ein Grund, warum die Stadt drei von vier Wahllokalen definitiv schliesst.
Geschlossen werden die Wahllokale in den Schulhäusern Kurzrickenbach und Emmishofen sowie jenes im Museum Rosenegg. Künftig können die Kreuzlinger ihre Stimmcouverts nur noch im Stadthaus persönlich abgeben.
Wie Adrian Schmid von der Schweizer Demokratie-Stiftung den Entscheid bewertet – im Beitrag von RADIO TOP:
Und genau dies sei laut Adrian Schmid von der Schweizer Demokratie-Stiftung entscheidend. Er könne den Kreuzlinger Entscheid zwar nachvollziehen, es dürfe allerdings nicht weiter gehen. «Es muss immer noch eine Möglichkeit für die persönliche Stimmabgabe geben», erläutert er gegenüber RADIO TOP. Denn es gebe immer Leute, die nicht brieflich abstimmen wollen oder können.
Vor allem bei der älteren Bevölkerung sei die Stimmabgabe an der Urne weiterhin sehr beliebt. Jedoch räumt Schmid auch ein, dass sich viele ältere Personen auch auf die Briefwahl umstellen, weil sie teilweise nicht mehr in der Lage sind, persönlich abzustimmen. Weiter hebt Schmid auch den Stadt-Land-Graben hervor. So würden in ländlichen Regionen die Urne öfter genützt als in der Stadt.