Pull down to refresh...
zurück

Ostschweizer Schüler posieren in Uniform und mit Spielzeugwaffen

Türkische Schulen aus der Ostschweiz haben in Uttwil TG eine Theateraufführung organisiert. Die Kinder haben eine Schlacht aus dem ersten Weltkrieg nachgespielt und dabei auch als Leichen posiert und mit Spielzeuggewehren aufeinander gezielt.

06.05.2018 / 16:10 / von: sfa
Seite drucken Kommentare
0
In Uttwil richten Schüler Spielzeugwaffen aufeinander. (Bild: Screenshot blick.ch)

In Uttwil richten Schüler Spielzeugwaffen aufeinander. (Bild: Screenshot blick.ch)

0
Schreiben Sie einen Kommentar

Die Theateraufführung vom März in der Mehrzweckhalle Uttwil TG erinnert stark an türkische Propaganda: Ostschweizer Primarschüler spielen die Schlacht von Gallipoli im ersten Weltkrieg nach. Dabei legen sie sich als Leichen auf den Boden und werden mit türkischen Flaggen bedeckt, sie zielen mit Spielzeuggewehren aufeinander und sie marschieren in Militäruniform. Der «SonntagsBlick» hat Videos der Aufführung publik gemacht. Manche der Kinder sind gerade einmal sechs Jahre alt.

Die Mehrheit der Kinder besucht offenbar öffentliche Schulen in der Ostschweiz, viele sollen laut Informationen der Zeitung aus Flawil SG stammen. In der Schule belegen sie ein Freifach für türkischstämmige Kinder, Heimatliche Sprache und Kultur (HSK). Im Rahmen dieses Freifachs haben sie auch die Theateraufführung einstudiert. Als Organisatoren haben mehrere türkische Schulen aus St.Gallen und dem Thurgau mitgewirkt.

Pikant: Auch die Kantone unterstützen den HSK-Unterricht. Er findet in den regulären Klassenzimmern statt und wird im Zeugnis der Kinder vermerkt. Freifächer wie der HSK sollen die Sprachkenntnisse der Kinder in ihrer Muttersprache und ihre Integration fördern. Verantwortliche des Kantons äussern sich nicht zum vorliegenden Fall.

Klar ist auf jeden Fall: Der Kanton bestimmt die Inhalte des Freifachs HSK nicht. Die Lektionen des Freifachs werden von türkischen Lehrern unterrichtet. Integrationsexperten erheben den Vorwurf, dass die türkische Regierung den Unterricht zu Propagandazwecken benutze – und den Integrationscharakter damit ad absurdum führt. Der Eindruck wird verstärkt, weil das Theater ausgerechnet die Schlacht von Gallipoli zum Thema hatte. Bei dieser hat das Osmanische Reich im ersten Weltkrieg seine westlichen Kontrahenten besiegt. Die türkische Regierung nutzt die Schlacht deshalb regelmässig zu nationalistischen Propagandazwecken.

Ein Vertreter der türkischen Botschaft in der Schweiz sagt gegenüber dem «SonntagsBlick» dass die Aufführung wohl zu weit gegangen sei.

Offenbar ist die Theateraufführung in Uttwil kein Einzelfall: In anderen Kantonen soll es ähnliche Veranstaltungen gegeben haben. 

Beitrag erfassen

Keine Kommentare