Romanshorn in finanzieller Bedrängnis
Trotz eines geplanten Defizits von rund 191'298 Franken und dem Erhalt eines konstanten Steuerfusses von 70 %, schätzt Stadtpräsident Roger Martin die Lage als stabil ein. Durch die guten Rechnungsabschlüsse der letzten Jahre konnte eine solide Basis erschaffn werden. Gemäss städtischer Mitteilung sei dies besonders wichtig, um die angekündigten Infrastrukturprojekte in der Hafenstadt voranzutreiben.
Ein bedeutender Kostendruck kommt aus dem Gesundheitsbereich, insbesondere bei der ambulanten Pflege (Spitex), was zu einer Erhöhung des Budgets 2025 führt. Im Sozialwesen sind die Kosten hingegen nach einem Rückgang seit 2020 wieder gestiegen, jedoch für 2025 nur leicht rückläufig budgetiert.
Dürftiger Lastenausgleich
Ein weiteres finanzielles Problem stellt der unzureichende Lastenausgleich für Gemeinden mit Zentrumsfunktionen dar. Trotz der Erkenntnis des Kantons, dass der Finanzausgleich unzureichend ist, wurde beschlossen, keine Anpassungen vorzunehmen und das Thema aus finanziellen Gründen erst 2030 erneut zu behandeln.
Zusätzlich entfällt der Sonderbeitrag des Kantons für die individuellen Prämienverbilligungen (IPV), was dazu führt, dass Romanshorn etwa 10 % der jährlichen Steuereinnahmen für IPV aufwenden muss. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf das Budget.
Investitionen in die Zukunft
Trotz dieser Herausforderungen plant die Stadt signifikante Investitionen wie die Erneuerung des Stadthauses oder die Sarnierung des Seebades. Der Stadtrat beabsichtigt, trotz des Investitionsstaus und der drohenden Verschuldung, wichtige Projekte zur Zukunftssicherung der Stadt zu realisieren. Die endgültige Entscheidung über das Budget und die Investitionen wird von den Stimmberechtigten am 6. November 2024 in der Gemeindeversammlung getroffen.
Die Unterlagen zum Budget 2025 werden ab dem 20. September 2024 auf der Website der Stadt Romanshorn bereitgestellt und ab dem 23. September 2024 im Gemeindehaus erhältlich sein. Eine Kurzfassung des Budgets wird an alle Haushalte verschickt.