Thurgau geht gegen den Amtsärztemangel vor
17 Hausärzte und Hausärztinnen leisten im Kanton Thurgau zurzeit den Amtsärztedienst. Der Soll-Bestand liegt jedoch bei 22, heisst es in einer Medienmitteilung der Thurgauer Regierung vom Donnerstag.
Amtsärzte behandeln im Auftrag der Strafuntersuchungsbehörden oder der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) die forensisch-medizinische Expertise. Die Einsätze sind jedoch nicht planbar und fallen oft an Wochenenden, in der Nacht oder zu Sprechstundenzeiten an. Diese Einschränkungen der Erholungszeiten und eines regulären Praxisbetriebs sowie der zunehmende Hausärztemangel erschwere die Aufrechterhaltung des Amtsärztedienstes, heisst es in der Mitteilung.
Mit verschiedenen Massnahmen will der Regierungsrat nun dafür sorgen, dass wieder mehr Amtsärztinnen und Amtsärzte rekrutiert werden können. Dazu zählen die Entschädigungen sowie die Optimierung der personellen Ressourcen.
Im Beitrag von RADIO TOP erklärt Regierungsrat Urs Martin, was sich für die Amtsärzte und Amtsärztinnen ändern wird:
Höhere Pikettentschädigung
Hausärzte, welche den Amtsdienst leisten, sollen höher für den Pikettdienst und die jeweiligen Einsätze entschädigt werden, erklärt Regierungsrat Urs Martin. Die Pikettentschädigung steigt zum Beispiel an Feiertagen von 250 Franken auf 1'200 Franken.
Um die personellen Ressourcen zu optimieren, wird als weitere Massnahme der Amtsärztedienst mit dem Notfalldienst verbunden. So könnten sich die Ärzte im Dienst gegenseitig unterstützen, sagt Urs Martin.
Die Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Amtsarztdienstes haben Mehrausgaben von jährlich rund 110'000 Franken zur Folge. Die Massnahmen werden ab dem 1. Juli 2023 umgesetzt.