Thurgauer Asylunterkünfte erreichen Kapazitätsgrenze
Die Asylunterkünfte im Kanton Thurgau haben aufgrund eines starken Zustroms von Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Dies schreibt die Thurgauer Zeitung am Donnerstag. Neben den ukrainischen Flüchtlingen, die bereits im Land sind, kommen nämlich auch viele Bewerber über das ordentliche Asylverfahren in die Schweiz. SVP-Regierungsrat, Urs Martin, der Vorsteher des Departements für Finanzen und Soziales, spricht deshalb von einer «doppelten Krise».
Ende 2021 waren in den Thurgauer Durchgangsheimen 265 Bewohner registriert. Diese Zahl stieg bis Ende 2022 auf 428 und bis Mitte März auf 495. Martin betont, dass die Peregrina-Stiftung, die im Auftrag des Kantons die Durchgangsheime führt, laufend neue Unterkünfte anschafft. Jedoch erhält sie von Nachbarn oder der Gemeinde nicht unbedingt Zuspruch.
Private Unterbringung entlastet Thurgau - Bedarf an Durchgangsheimen steigt
Obwohl die Gemeinden viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben, konnte der Thurgau bisher alle unterbringen. Viele davon seien privat aufgenommen worden. Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge mit Schutzstatus S hat sich seit dem letzten Sommer stabilisiert, wie es im Bericht weiter heisst. Derzeit sind im Thurgau 1'867 Personen registriert, von denen 861 privat untergebracht sind.
Gemäss Stefan Eckhart, dem Chef des kantonalen Sozialamts, wären eines oder mehrere zusätzliche Durchgangsheime wünschenswert. Die vorhandenen Unterkünfte seien nämlich bereits an ihre Kapazitätsgrenze gelangt. Die genaue Anzahl der benötigten Unterkünfte stehe jedoch noch nicht fest.