Thurgauer Regierung möchte keine Mindestabstände für Windkraftwerke
Der Weinfelder SVP-Kantonsrat Pascal Schmid will einen Mindestabstand von Windrädern zu Wohnhäusern im Baugesetz festhalten. Mit einer parlamentarischen Initiative vom 21. Dezember 2022 will die Partei einen Abstand von der dreifachen Höhe des Windrades (3H) zu umliegenden Gebäuden. Der Regierungsrat ist jedoch gemäss einer Stellungnahme gegen diese Forderung. Der Abstand sei nicht relevant. Wichtiger seien die Lärmemissionen, welche die Anwohner nicht belasten sollten. Es gebe bereits genügend Regeln für die Erstellung von Windenergieanlagen. Deshalb sei die geforderte zusätzliche Regel weder nötig noch zielführend. Zudem würde eine solche Regel grosse Windkraftanlagen im Thurgau praktisch verunmöglichen (siehe Grafik). Die Auswertung zeigt blau umrandet die Windenergiegebiete gemäss Kantonalem Richtplan. Die rote Fläche zeigt, wo durch die Anforderungen der SVP keine Windräder gebaut werden könnten.
Seit Anfang 2022 wird das Windkraft-Projekt in der Gemeinde Thundorf vorangetrieben. Die Anlage soll Strom für rund 18'000 Thurgauer Haushalte liefern. Die acht Windräder sollen knapp 250m hoch werden. Gemäss dem Vorstoss der SVP müsste der Abstand zu den umliegenden Gebäuden etwa 750m betragen. Dies sei weit mehr, als zur Einhaltung der Lärmschutzgrenzwerte gemäss Lärmschutz-Verordnung notwendig ist, hält der Regierungsrat fest.
TELE TOP hat mit SVP Kantonsrat Pascal Schmid und Grüne Kantonsrat Simon Vogel gesprochen: