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Thurgauer Tierquäler lässt Pferde verhungern

13 Pferde sind laut einer ehemaligen Mitarbeiterin auf einem Hof im Thurgau verendet, weitere sind am Verhungern. Dem Veterinäramt sind die Hände gebunden, obwohl der Bauer bereits mehrmals verurteilt wurde.

03.08.2017 / 12:43 / von: vdi
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13 Pferde sind auf dem Hof verendet. (Bild: TELE TOP / Pascal Meister)

13 Pferde sind auf dem Hof verendet. (Bild: TELE TOP / Pascal Meister)

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Die Bilder sind unerträglich: Sie zeigen den aufgedunsenen Kadaver eines Pferdes, ein totes Tier mit aufgerissenen Nüstern und bis auf die Knochen abgemagerte Pferde, die keine Kraft mehr haben zum Stehen, oder Futterkrippen mit total verschimmeltem Gemüse und Brot. Die Fotos stammen von einer Bekannten des Pferdezüchters, die auf dem Hof in der Thurgauer Gemeinde Hefenhofen mitgearbeitet hatte und die schrecklichen Zustände in den vergangenen sechs Monaten mit Dutzenden Fotos dokumentierte.

TELE TOP hat sich den Hof versucht anzusehen: 

Wie die Zeitung «Blick» am Donnerstag berichtete, hat die Frau den Bauern Ende Juli angezeigt. Erwin Kessler vom Verein gegen Tierfabriken (VgT) schickte der Thurgauer Regierung einige Tage danach einen Brief und verlangte, dass die Polizei die Tiere sofort beschlagnahme und wenn nötig einschläfere. Der Tierschützer wirft den Thurgauer Behörden vor, sie liessen den notorischen Tierquäler seit Jahren gewähren, weil sie Angst vor ihm hätten.

Der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer, bestätigte den Eingang einer Strafanzeige. «Die Bilder sind schockierend», sagte der Vorsteher des zuständigen Departements. Das Thurgauer Veterinäramt beschäftige sich seit Jahren intensiv mit dem Hof und sei keinesfalls untätig.

Die Situation für die Behörden sei sehr schwierig. Der Tierhalter wehre sich gegen jegliche Eingriffe und ergreife sämtliche Rekursmöglichkeiten. Ein gegen den Bauern ausgesprochenes Tierhalteverbot sei vom Bundesgericht aufgehoben worden. Zurzeit bestehe deshalb lediglich ein Teiltierhalteverbot. Der Bauer sei zur Haltung von bis zu sechzig Pferden berechtigt. Bei verschiedenen amtlichen Entscheidungen seien noch Rechtsmittelverfahren hängig.

Das Veterinäramt mache regelmässige Kontrollen auf dem Hof, sagte Schönholzer weiter. «Die im laufenden Jahr erfolgten Kontrollen - auch externe - haben keine derartigen Missstände wie auf den Bildern gezeigt», sagte der Regierungsrat. Aufgrund der Anzeige liefen nun neue Ermittlungen. Bei sämtlichen Massnahmen müssten die rechtsstaatlichen Verfahren eingehalten werden. Was die Polizei bis jetzt unternommen habe, wisse er nicht.

Erwin Kessler vom VgT bezeichnet den Fall als «skandalöse Tiertragödie, die von den Thurgauer Behörden grobfahrlässig und amtspflichtwidrig bis heute nicht verhindert» werde. Seit zwölf Jahren berichte der VgT über die Zustände auf dem Hof des Bauern, der schon mehrfach wegen Tierquälerei verurteilt wurde. «Das Veterinäramt sollte ein vorsorgliches Tierhalteverbot anordnen, das nicht durch Rekurse aufgehalten werden kann», sagte Kessler 

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Ja lueg ä da! ...
am 05.08.2017 um 15:57
Es könnten schon Massnahmen ergriffen werden. Man will nicht. Das ist aber nichts neues im Kanton TG. Das ist Tradition. Wer hier etwas bewegen will muss scharf schiessen und den Nerv haben bis vor Bundesgericht und weiter. ... bis heute hat sich noch niemand gefunden der dem Kanton TG den Marsch blasen will.
bubu
am 04.08.2017 um 07:29
Wann endlich greifen die Bewohner und Tierhalter direkt ein?Jeder sieht zu und empört sich und bleibt dabei untätig!Jeder hat Angst von den untätigen Behörden und und den Landwirten und lassen sich einschüchtern.Bürgerwehren sind halt nur für Menschen opportun.Steht endlich auf und sperrt den Tierquäler ein, wenn es nicht anders geht in einem Luftschutzkeller.
Karl Geiselmann
am 03.08.2017 um 17:41
Es ist unglaublich, was sich dieser Pferdebesitzer alles leisten kann. Wenn ich lese, dass die Behörden keinen Handlungsbedarf sehen, dann frage ich mich, müsste man diese Behörde nicht schlicht austauschen und für das Leid dieser Tiere mitverantwortlich machen. Was braucht es denn noch mehr als die Beweisbilder und die vorausgegangenen Verzeigungen gegen diesen Tierschänder.Bleit nur zu hoffen, dass hoffentlich eines der Tiere diesem Tierquäler einen gewaltigen Tritt an treffender Stelle versetzt, und ihm so sein krankes Hirn zurecht rückt.
Karl Geiselmann
am 03.08.2017 um 16:16
Es ist wirklich nicht zu glauben, dass hier keine Massnahmen getroffen werden können.Auf welchem Planeten leben wir eigentlich? Wo bleibt da der Tierschutz.Reichen denn die vorangegangenen Urteile und die genannten Beweisfotos noch immer nicht?!!Es ist einfach nur skandalös !!!!!