TKB-Millionen: Thurgauer Regierungsrat empfiehlt 14 Projekte zur Förderung
Aus dem Börsengang der Kantonalbank vor sieben Jahren verfügt der Kanton Thurgau über Eigenkapital von rund 127 Millionen Franken. Diese sollen nun der Bevölkerung zugutekommen. Letzten Sommer haben sich 95 Vereine, Institutionen und Privatpersonen für die Gelder beworben. Davon hat der Regierungsrat nun 14 Projekte ausgewählt und dem Kantonsrat zur Förderung empfohlen.
Grösster Profiteur ist das Projekt «Markt Thurgau», welches die Stadtkaserne Frauenfeld umgestalten will. Der Regierungsrat will dafür 40 Millionen in die Hand nehmen. Tobias Lenggenhager vom Verein «Unsere Stadtkaserne» zeigt sich erfreut: «Wir gratulieren der Stadt Frauenfeld zur Empfehlung und freuen uns, dass die mehr oder weniger fix gesprochenen Gelder zur Stadtkaserne kommen. Das Areal ist fast so gross wie die Altstadt und soll eine rund um die Uhr belebte Begegnungszone für Frauenfelderinnen und Frauenfelder werden.»
Weniger Begeisterung zeigt sich auf der Seite der «nicht förderungswürdigen» Projekte. Die Agro Marketing Thurgau AG hatte sich für zwei Millionen Franken aus dem Erlös beworben. «Mit dem Geld hätten wir gerne einen «Wine Incubator» realisiert, eine Art Verarbeitungszentrum für lokalen Wein. Deshalb musste ich schon schlucken, als ich die Absage erhalten habe», sagt Geschäftsführerin Simone May gegenüber TELE TOP. Bisher hat die Firma Rutishauser Weinkellerei AG die Verarbeitung der lokalen Trauben als Dienstleistung angeboten. Die Firma wurde diesen Frühling allerdings verkauft – wer nun die Thurgauer Weine der Kleinbauern produzieren wird, steht in den Sternen. «Deshalb wäre dieser «Wine Incubator» sehr wichtig gewesen, um die historischen und international bekannten Thurgauer Weine zu verarbeiten», betont Simone May weiter.
Der Regierungsrat hat die Projektempfehlung nun dem Kantonsrat zur Debatte übergeben. Das letzte Wort hat aber die Thurgauer Bevölkerung voraussichtlich nächstes Jahr im Mai.
Im Interview mit TELE TOP zeigt sich Tobias Lenggenhager vom Verein «Unsere Stadtkaserne» erfreut über die gesprochenen Gelder: