Diesem Bewohner ist kürzlich fristlos gekündigt worden. Er ist froh, in der Notherberge ein Dach über dem Kopf gefunden zu haben. (Bild: TELE TOP)
Weinfelder Notschlafstelle platzt aus allen Nähten
Fünf Zimmer stehen den Bedürftigen in der Notfallherberge in Weinfelden TG zur Verfügung. Im Moment sind alle belegt, wie fast immer in letzter Zeit. Einer der Bewohner ist Iskender Üstüner. Dem gelernten Schlosser wurde nach 20 Jahren der Job und die Wohnung gekündigt: «Ich bin froh, hier einen Schlafplatz und Unterstützung gefunden zu haben.»
Den Bedürftigen stehen in der Herberge zwei Küchen, ein Waschraum und ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Eine Nacht kostet zehn Franken. Die Bewohner dürfen maximal drei Monate bleiben.
Verantwortlich für die Bewohner ist Linda Roth. In den letzten Monaten hat sie gemerkt, dass viel mehr Menschen einen Platz in der Unterkunft wollen, als es Zimmer gibt: «Jede Absage tut weh. Man will ja schliesslich jedem helfen.»
Ein Ausbau der Herberge ist im Moment trotzdem noch nicht geplant, sagt Armin Ruf, Leiter der Kirchgemeinde Weinfelden. Er führte die Herberge bis letzten November allein und vollständig ehrenamtlich. Mittlerweile hat er aber gemeinsam mit anderen Kirchgemeinden aus dem Kanton Thurgau einen Verein gegründet, welcher die Herberge nun führt. Das eröffnet neue Möglichkeiten, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, erklärt Armin Ruf: «Jetzt müssen wir uns erstmal besser organisieren, bevor wir über einen Ausbau nachdenken.»
TELE TOP hat einen Bewohner in der Herberge besucht: