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Thurgau untersucht mögliche Wolfsrisse

Am Montag wurde im Raum Fischingen ein Schaf von einem Raubtier getötet. Die Analysen des Rissbildes und der vorgefundenen Spuren weisen auf einen Wolf als Verursacher hin. Wenige Tage vorher wurde schon ein Kalb gerissen.

04.05.2022 / 18:45 / von: evo/yho/sha
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Im Interview mit TELE TOP spricht David Gerke von der Gruppe Wolf und Jakob «Köbi» Hug über die Vorfälle in Fischingen und wie man sich vor dem Wolf schützen kann:

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RADIO TOP hat mit Roman Kistler, Amtsleiter der Jagd- und Fischereiverwaltung Kanton Thurgau, über die Gefahr durch des Wolfes gesprochen: 

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Am Montag wurde in Oberwangen TG (Gemeindegebiet Fischingen) durch ein grosses Raubtier ein Schaf getötet. Weitere Schafe wurden nicht verletzt. Die Analyse der Rissspuren und der vorgefundenen Pfotenabdrücke deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Wolf als Jäger hin, wie der Kanton Thurgau mitteilt. Mitarbeiter der Jagd- und Fischereiverwaltung haben Proben für DNA-Analysen zur Individualbestimmung des Raubtieres gesichert.

Der Wolf hat möglicherweise auch ein Kalb gerissen

Vor einigen Tagen ereignete sich in derselben Region ein ähnlicher Fall: Ein Raubtier riss ein Kalb, auch hier kann ein Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden. Dieser Fall wird durch das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) in Bern weiter abgeklärt. Die Nutztierhalter des Kantons wurden über eine SMS-Alarmmeldung über die Situation in Kenntnis gesetzt. 

Seit 2017 wurden bisher drei verschiedene Wölfe im Kanton Thurgau nachgewiesen. Zwei Wölfe haben das Kantonsgebiet nach kurzer Zeit wieder verlassen, der dritte Wolf wurde wegen schwerwiegender Erkrankung im Februar 2020 erlegt. Nun ist vermutlich ein vierter Wolf im Thurgau präsent, wobei das Tier nicht zwingend im Thurgau sein Revier haben muss. Angesichts der Populationsentwicklung im Alpenraum muss auch im Kanton Thurgau wieder jederzeit mit dem Auftreten von wandernden Wölfen gerechnet werden. Haltern von Nutztieren wird deshalb dringendst empfohlen, stets taugliche Herdenschutzmassnahmen zu treffen.

Erst vor kurzem wurden in Bonstetten ZH 25 Schafe von einem Wolf gerissen. 

Eigentlich sei das Mittelland nicht typisch attraktiv für den Wolf, sagt Tierschützer und Wolfkenner David Gerke. Gerade das Gebiet um Fischingen herum jedoch schon. In dieser Gegend gibt es ein regelmässiges Vorkommen von Rothirschen und einen grossen Waldanteil. Aus diesem Grund könne es sein, dass sich der Wolf in diesem Teil des Kantons Thurgau dauerhaft niederlässt. Dies sei auch definitiv nicht der letzte Wolf, der durch Fischingen ziehen wird.

Wichtig sei, dass man den Wolf scheu behält. Sprich ihn nicht zu nahe an die Menschen, Herden und Bauernhöfe rankommen lässt. Neben einzäunen oder einsperren der Herde rät er den Menschen aus der Umgebung darum, den richtigen Umgang mit dem Wolf zu pflegen. Bauern sollen Nachgeburten korrekt entsorgen und Jäger sollen die Futterplätze, die sie anlegen, um Füchse anzulocken, nicht in direkter Nähe eines Dorfes aufstellen.

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